Reisebericht Island

Nach einer Nacht am Rhein in Rodenkirchen bei Köln, wo wir uns mit Julia trafen und Essen gingen, fuhren wir weiter nach Wildeshausen. Dort besichtigten wir Nordeuropas größtes Gräberfeld der frühen Steinzeit und Steingräber. Anschließend fuhren wir nach Osdorf in der Nähe von Kiel und besuchten unsere Freunde Renate und Uwe, die wir zum ersten Mal in Kolumbien in Südamerika trafen.

 

Hirtshals

 

Bei super Wetter checken wir am schön gelegenen Campingplatz von Hirtshals ein. Kaum sind wir da, höre ich die Frage: Martin? Ja, es ist Nico, mit dem ich in der Gruppe auf der Motorradtour in Südamerika mit ExploTours durch Chile, Bolivien und Peru gefahren bin.

Um an den Strand zu kommen muss man einen kleinen Abhang hinunterklettern. Es ist sehr feiner Sand und Christine lässt es sich nicht nehmen ins kalte Wasser zu gehen. Am Strand liegen auch noch Schutzbunker vom zweiten Weltkrieg.

Dann gehen wir zum Leuchtturm und besteigen ihn. Man hat von dort eine tolle Aussicht auf den Campingplatz, die Stadt und die Bunkeranlage, das mittlerweile ein Museum ist und von uns danach besucht wird.

 

Wir besichtigen die übersichtliche, nette Stadt und den lokalen Hafen und essen im Restaurant Hirtshals Kro zu Abend. Der Tag endet mit einem super tollen Sonnenuntergang.

 

Abfahrt

 

Wir fahren früh zum Hafen, müssen jedoch noch warten, da die Einfahrt noch nicht freigegeben ist.  In der Nähe befindet sich ein Stellplatz, wo noch weitere Fahrzeuge stehen. Nach einer Stunde fahren wir wieder vor und stellen uns in die Warteschlange zum Einchecken. Recht zügig geht es weiter und bald stehen wir in der Fähre. Wir haben Glück, es ist genug Platz zum Herausnehmen unseres Tagesgepäcks vorhanden, das sieht ganz anders aus, wenn man in der Mitte eingekeilt stehen muss.

 

Wir beziehen unsere Kabine und machen einen Rundgang über das Schiff. Bald sind die letzten Passagiere an Bord und das Schiff fährt los. Noch ein letzte Blick auf Hirtshals und die Überfahrt nach Island beginnt.

 

Überfahrt

 

Das Wetter war anfangs noch sehr schön und wir ließen uns aus Freude über die Abfahrt und des Wetters am Abend nach dem Essen im Bordrestaurant eine Flasche Wein schmecken.  Am nächsten Morgen war das Wetter jedoch schlecht und bei der Ankunft am Zwischenstopp Torshavn auf den Färöer Inseln war es ganz dunstig und der Wind hatte zugenommen. Doch rechtzeitig vor der Ankunft in Island kam die Sonne wieder raus und wie fuhren bei Sonnenschein in den Hafen von Seydisfjordur ein.

 

Ankunft in Island und Fahrt zu Askja

 

Nach einem letzten Blick zurück auf unsere Fähre fuhren wir los. Da wir noch nichts gefrühstückt hatten machten wir auch bald Pause an einem schönen Platz und auf der Weiterfahrt sahen wir die ersten der unzähligen Wasserfälle Islands. Unsere erstes Ziel war Askja, ein riesiger Vulkan, der 1778 ganz Europa durch seine Asche verdunkelte und zu Missernten und Hungersnöten führte.

 

Dieser Vulkan ist nur über Pisten erreichbar, die aufgrund der Flussüberquerungen und des Sandes nur für Allradfahrzeuge erlaubt ist. Wir fuhren von der Straße 1, die geteerte Straße rund um Island, runter zuerst auf die F901, dann auf die F905 und schließlich auf die F910 bis zu Askja.  Die Strecke war neben den Flussdurchfahrten auch teilweise in ganz schlechtem Zustand und man kam nur langsam voran, eine Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 30 km/Stunde war nicht möglich. Schließlich kamen wir abends am Camp in der Nähe des Vulkans an und machten noch eine kurze Wanderung in eine nahe gelegene Schlucht. 

 

Askja

 

Der Weg zu Askja führt bis auf 1.200 m und Schneefelder wurden passiert. Vom Parkplatz führt ein 3 km langer Fußweg, davon größtenteils durch Schneefelder, zur Caldera. Ein prächtiger Anblick auf den See in der Caldera und den Seitenkrater Viti erwartete uns. Zum Seitenkrater Viti kann man einen Steilen Pfad herunterklettern und im See baden. Aufgrund der Erwärmung der unter der Askja liegenden flüssigen Lava hat der See immer eine angenehme Temperatur von ca. 20 bis 24 Grad, sodass einem Bad nicht entgegensteht. Wir gingen auch zum See in der Caldera, dort herrschte ein starker Wind bei Temperatur um die 10°

 

Von der Askja bis zum Myvatn See (Mückensee)

 

Zur Weiterfahrt beschlossen wir, über die Pisten F910 und F88 zum Myvatn zu fahren. Die Piste ist rau, viel Wellblech auf der Piste Nach einem kurzen Aufenthalt an einem Wasserfall fuhren wir zur Übernachtung an ein Camp am Berg Herdubreid. Gegen 22 Uhr sah Christine durch das Fenster einen gelbschwarzen VW Bus. Das konnten nur Andrea und Christian sein, die die Initiatoren einer Südamerika Gruppe in Deutschland sind. Wir trafen sie zum letzten Mal vor 2 Jahren. Wir riefen sie an und bald feierten wir ein Wiedersehen in unserem Husky. Auf der Weiterfahrt durchquerten wir eine lange Flussdurchfahrt, die mit ca. 60 cm auch ganz schön tief war. Eigentlich ist der Nissan für 45 cm ausgelegt.

Nach einer Pause in einem Vulkan, den wir auch auf dem Kraterrand umrundeten, fuhren wir nach Reykjahlid am Myvatn und dort auf den schon von mir besuchten Campingplatz Hlid. Von dort hat man eine tolle Aussicht auf den Myvatn.

 

Myvatn und Umgebung

 

Wir machten eine Rundtour um den Myvatn und starteten im Vogelerkundungsgebiet, das speziell für Ornitologen mit mehreren verdeckten Aussichtspunkten ausgestattet worden ist. 

Dann ging es zu einem Gebiet, in dem mehrere kleinere Vulkankrater zu finden sind. Als nächstes folgte Dimmuborgir, wo die Lava beim Erkalten bizarre Felsformationen geschaffen hat. 

Der Vulkan Hyverfjell kann relativ leicht bestiegen werden und bei der Kraterwanderung entstehen tolle Ausblicke auf die Umgebung. Dann folgte Grotagja, wo sich unterirdische Seen in den Lavaspalten gebildet haben. Das Wasser ist ca. 46° heiß und damit nicht zum Baden geeignet.

 

Thermalbad, Namafjall und Hverir, Kafla

 

Wir gingen in das Thermalbad Jardbödin in der Nahe von Reykjahlid und genossen die Wärme der Pools. Die Becken sind zwischen 36° und 41° Grad heiß. Nicht weit entfernt liegt das Solfatarenfeld Hverir und der Hügel Namafjall. Schwefeliger Geruch steigt einem in die Nase und wir beobachten kochende Schlammlöcher und rauchende Gesteinshügel. Vom Namafjall, den man über ein steiles, rutschiges Geröllfeld besteigen kann, hat man einen schönen Ausblick auf das Feld und die Umgegend.

Wir fuhren weiter zur Kafla, einem geothermischen Feld, wo Strom aus Geothermie erzeugt wird, und auch eine im freien stehende Dusche wird mit warmen Wasser gespeist. Der Viti ist der Kratersee von Kafla und liegt wunderschön.

 

Leirhnjukur

 

Nicht weit von Kafla entfernt liegt Leirhnjukur, ein Gebiet, dass heute noch vulkanische Aktivität zeigt und überall raucht und zischt es. Auf Bildern ist der letzte Ausbruch dargestellt und wir liefen entlang der damaligen Ausbruchsspalte. 

 

Dettifoss, Selfoss und Hafragilsfoss

 

Auf dem Weg zu den nächsten EWasserfällen übernachteten wir ganz einsam am Ufer des Flusses Jökulsa a Fjöllum. Dann besuchten wir zuerst die Wasserfälle Dettifoss und Selfoss, die nicht weit von einander entfernt liegen. Der Dettifoss soll der wasserreichste Wasserfall Europas sein, was mir eigentlich nicht so vorkam, wenn man den Rheinfall bei Schaffhausen kennt.

Zum Hafragilsfoss muss man einige Kilometer auf Naturpiste fahren. Man kann ihn und die Schlucht, die der Fluss Jökulsa a Fjöllum gegraben hat, vom Aussichtspunkt sehr gut beobachten.

 

Hljodaklettar und Asbyrgi

 

Unser nächstes Ziel waren die Felsformationen von Hljodaklettar. Über einen rötlichen nicht mehr aktiven Vulkan führt der Wanderweg dahin. Basaltsäulen, bizarre Formationen und Höhlen bilden einen bizarren Anblick.

 

Halbinsel Langanes

 

Auf dem Weg zur Halbinsel Langanes finden wir ein tolles Übernachtungsplätzchen direkt am Meer und genießen den Rotwein und das Essen und den fantastischen Sonnenuntergang. Auf dem Weiterweg kommen wir an vielen angeschwemmten Baumstämmen und Schiffswrackteilen vorbei. Nach ca. 50 km holpriger Naturpiste, die wieder einmal nur für 4x4 Fahrzeuge freigegeben ist, erreichen wir unser Ziel, den Vogelfelsen. Dort wurde eine Aussichtsplatform auf den Felsen über der Steilküste. Dort sieht man tausende von Möwen, Lummen, Tölpel und Papageientaucher.

Arctic Henge, Nupskatla und Raudinupur

 

Mit dem Nordurland haben wir den nördlichsten Teil von Island erreicht und befinden uns kurz vor dem nördlichen Polarkreis. Zuerst besuchen wir den Arctic Henge, einen Steinzirkel, der an den Himmelsrichtungen ausgerichtet ist. Mit der Drohne hat man einen guten Überblick über die Steinbögen und das gesamte Gebiet, das sich noch im Aufbau befindet. In Nupskatla besuchen wir zwei weitere Vogelfelsen, Raudinupur. Nicht weit vom dortigen Leuchtturm befinden sich die Felsen, aud denen wieder tausende Vögel sich aufhalten. An unserem Stellplatz bei Nupskatla muss man beim Laufen vorsichtig sein, Seeschwalben brüten im Gras und greifen jeden an, der ihren Jungen zu nahe kommt. Teilweise findet die Fütterung direkt neben unserem Husky statt und wir können es aus unseren Fenstern prima beobachten.

 

Husavik - Wale und Delfine

 

Husavik ist weltbekannt für seine Möglichkeit, Wale zu beobachten. Über 98% der Beobachtungsfahrten sind erfolgreich und bieten Sichten von Delfinen und Walen. Wir hatten auch Glück und nach Delfinen sahen wir auch mehrere Buckelwale, einer davon schwamm bei der Futtersuche direkt auf unser Boot zu und drehte erst kurz davor seitlich ab. Anschließend besuchten wir das dortige Walmuseum, das sehr interessant die Geschichte des Walfangs in Island und die Walarten darstellt. Auch sind mehrere Walskelette ausgestellt, darunter ein 25 langes, originales Skelett eines Blauwals.

 

Von Husavik nach Akureyri

 

Auf der Weiterfahrt besuchen wir den Wasserfall Godafoss und fahren weiternach Laufas. Laufas ist ein Museumsdorf, das zeigt, wie man in Island in den letzten Jahrhunderten lebte. Nicht weit entfernt liegt die kleine, aber sehr schön am Wasser gelegene Ortschaft Grenivik und wir benutzen die dortige Gelegenheit, mal wieder unseren Husky zu waschen. Solche Waschgelegenheiten findet man im Norden von Island häufig, da viele der Straßen noch nicht geteert sind und deshalb auch die Fahrzeuge ziemlich schmutzig werden. Wir fragen nach einem Restaurant und gehen zu einem sehr geuten, noblen Restaurant für das Abendessen. So ein Restaurant hatten wir dort nicht vermutet.  In Akureyri besichtigten wir die Stadt mit der berühmten Betonkirche und den wunderschönen botanischen Garten. Die Ampeln zeigen dort bei Rot ein Herz :-). 

 

Von Akureyri zur Halbinsel Vatnsnes

 

Auf dem Weg zur Halbinsel Vatnsnes machen wir Halt an einem weiteren Museumsdorf, Glaumbaer. Es ist nach 18 Uhr und wir müssen keinen Eintritt mehr bezahlen. Hier ist es ähnlich wie in Laufas. Eine weitere geschichtsträchtige Attraktion ist die  Vidimyrarkirkja, eine der wenigen verbliebenen Torfkirchen in Island. Dann fahren wir auf die Halbinsel Vatnsnes und wir müssen anhalten, Islandpferde werden auf der Naturstraße an uns vorbei getrieben. Nicht weit entfernt liegt eine der dort immer wieder zu sehenden Pferdekoppeln. Dann fahren wir zum Felsen Hvitserkur. Es ist gerade Flut und der schön aussehende Felsen mit seinen dort brütenden Möwen steht im Wasser, bei Ebbe ist er zu Fuß erreichbar. Von dort kann man auch auf den gegenüberliegenden  Sandbänken Robben beobachten. Auf der Weiterfahrt, eine Kuppe hoch, kommt uns im Scheitelpunkt die Tigerente entgegen, Andrea und Christian. Wir halten, machen eine gemeinsame Kaffeepause und verabreden uns für den Abend auf dem Campingplatz von Hvammstangi. Ein Regenbogen entzückt uns auf der Weiterfahrt und am Abend kommen dann auch Andrea und Christian und wir tauschen unsere Erfahrungen und weitere Reisepläne bei einem gemütlichem Wein und Kräuterschnaps im Husky aus. 

 

Die Westfjorde - Teil 1

 

Von Hvammstangi fahren wir in die Westfjorde, ein eher abgelegenes Gebiet in Island, man trifft dort nur sehr wenige Touristen. Erst Ziel ist Holmavik, dort besuchen wir das bekannte Hexenmuseum. Man war früher in Island sehr abergläubig.

 

In Drangsnes gehen wir in einen der Hot Pots, die wunderschön am Strand liegen. Solche Hot Pots findet man oft in den Westfjorden. Wir übernachten in der Nähe von Reykjanes am Flugfeld am Fjord. Als Christine einen Spaziergang am Strand entlang macht folgen ihr Robben im Wasser. Lustig wie sie immer wieder ihren Kopf aus dem Wasser strecken und parallel mitschwimmen. Der dortige Natur Hot Pot ist mittlerweile nicht mehr zu benutzen, das Wasser ist leider viel zu kalt. Die Fahrt geht stundenlang und wunderschön an den Fjorden entlang, immer wieder gibt es Gelegenheit, ein Pause einzulegen, wie z.B. in Litlibaer, einem schön hergerichteten Cafe. Nicht weit entfernt liegt ein Aussichtspunkt zu weiteren Robben. Und einfach immer wieder Halts in toller Umgebung.

 

Die Westfjorde - Teil 2

 

Das nächste Ziel ist Isafjördur, das wir auf den Straßen entlang der supertoller Fjordlandschaft erreichen. Die Besichtigung fällt kurz aus und wir fahren weiter durch den Tunnel nach Bolungarvik und besuchen dort das Museum in dem die damalige Art der Fischerei ausgestellt ist.

 

Zurück durch den Tunnel geht es nach Sudureyri im Sugandafjord. Nachdem wir den kleinen Fischerort, in dem jedoch eine größere Fischfabrik angesiedelt ist, besichtigt haben gehen wir in das dortige Schwimmbad mit Hot Pots und halten uns länger in diesen auf bis wir die letzten Gäste sind. Dann bekommen wir auch die Erlaubnis zu fotografieren :-). Wir übernachten direkt davor, zwischen Schwimmbad, Schule und Hafen.

 

Der Tunnel weißt innen eine Kreuzung auf, von wo man links zurück nach Isafjördur oder rechts Richtung Flateyri fahren kann. Flateyri liegt wunderschön auf einer Landzunge, die in den Önundarfjord hinein ragt. Dort besuchen wir auch die Gestelle, auf denen Fisch zum Trocknen aufgehängt werden. Die dort hängenden Fische sahen jedoch alt und ungenießbar aus.

 

Hrafnseyri ist der Geburtsort von Jon Sigurdsson, dem Vorkämpfer für Islands Unabhängigkeit von Dänemark. An seinem Geburtstag, den 17. Juni, wird der Unabhängigkeitstag von Island gefeiert. Dort befindet sich ein kleines Museum und Gedenktafeln, auf denen die Geschichte dargestellt ist.

 

Weiter geht es nach Dynjandi, einem sehr beeindruckenden Wasserfall, bestehend aus mehreren Fällen. Der Wagen neben uns zeigt den Vergleich zwischen einem "normalen" Pickup und der isländischen Version.

 

Fahrt nach Reykjavik

 

Kurz nach den Wasserfällen sahen wir links ein Auto im Schlamm stecken. Wir hielten, es waren 3 Deutsche die wir schon am Wasserfall getroffen hatten. Wir versuchten, mit unseren Sandblechen das Fahrzeug frei zu bekommen, doch es funktionierte nicht. Es wurde ein Abschleppwagen gerufen, der das Fahrzeug mit seiner Seilwinde herausziehen konnte.

 

Noch während wir uns danach mit den 3 Deutschen unterhielten kam eine schlimme Nachricht von zu Hause, die uns veranlasste, die Islandreise sofort abzubrechen. Wir fuhren sofort los Richtung Reykjavik. Während wir fuhren buchte Julia, Christine's Tochter, die Flüge nach Frankfurt für den nächsten Tag. Vor Reykjavik sahen wir den im Moment aktiven Vulkan Fagradalsfjall.  Um 3 Uhr morgens kamen wir an einem Stellplatzbei Gadur an. Wir schliefen noch ein paar Stunden und bereiteten den Husky für die Abwesenheit vor. Dann fuhren wir zum Flughafen und stellten ihn auf dem Langzeitparkplatz dort ab und flogen nach Hause.

Am Freitag, 13. August 2021, landeten wir nach 2 Wochen zu Hause, wieder in Reykjavik um unsere Reise fortzusetzen. Am Flughafen wartete schon Andrea und Christian mit ihrer Tigerente auf uns und bereiteten Pitus für uns vor. Sie hatten auch einen Grundvorat an Essen für uns eingekauft. Danke nochmals :-).

 

Wir fuhren danach zu dem Platz, wo wir vor der Abreise die kurze Nacht verbrachten, gingen jedoch auf den dortigen Campingplatz Gadur. Am nächsten Tag, erholt vom Flug, ging es zuerst zur "Brücke zwischen den Kontinenten", nämlich zwischen der nordamerikanischen und der eurasischen Platte. Dann besuchten wir noch die "Blaue Lagune", gingen jedoch nicht hinein. War uns einfach auch zu teuer.

 

Vulkan Fagradalsfjall im Tal Geldingardalsgos 

 

Dann kam das Highlight unserer gesamten Islandreise, der aktive Vulkan Fagradalsfjall. Unser erster Besuch fand nachmittags statt, es ging 5 km bis auf den höchsten Besichtigungspunkt. Grandios. Dann liefen wir über die untere Route an der noch heißen Magma entlang zurück. Dann, um 21 Uhr, machten wir uns wieder auf den Weg, dieses Mal bis zur zweithöchsten Erhebung. Und wir hatten Glück, der Vulkan zeigte sich von seiner besten Seite, Magma wurde ausgeschleudert, wie Wasser lief es die Hänge herunter, ein ständiges Grollen war in der Luft. Einfach unglaublich. Und es war richtig kalt und starker Wind. Nach 3 Stunden Betrachtung machten wir uns in der Dunkelheit auf den Weg, nur die Kopflampen zeigten den ungefähren Verlauf des Trampelpfades. um 1:30 Uhr morgens waren wir nach weiteren 7 km Wanderung wieder am Husky und verbrachten die Nacht auf dem dortigen Parkplatz.

 

Unter "Videos" ist der Vulkan Fagradalsfjall "lebendig" zu sehen :-)  

 

Seltun, Geysir und Gullfoss

 

 Nach dem Vulkan besuchten wir die Solfataren von Seltun, die zum noch aktiven Vulkan Krysuvik gehören. Weiter ging es dann zum nächsten Solfatarengebiet Geysir. Berühmt ist dort der Strokkur, der unregelmäßig ausbricht und eine Wassersäule in die Höhe schleudert. 

 

Der nächste Wasserfall wartete auf uns, der Gullfoss. Für mich ist dies der imposanteste Wasserfall in Island.

 

Landmannalaugar

 

Ein weiteres Highlight für uns in Island war die Gegend um Landmannalaugar. Schon die Anfahrt ist gigantisch, jedoch nur für Allradfahrzeuge zugelassen. Durch weite Ebenen, vorbei an Vulkankegeln mit lustigen Lavagebilden, eine Abstecher zum Vulkansee Blahylur, einfach super toll. Bevor man nach Landmannalaugar kommt muss man noch 2 Wasserdurchfahrten  durchfahren, dann ist man im Lager. Der Platz ist getrennt für Fahrzeuge und für Zelte, alte Schulbusse wurden als Verpflegungsmöglichkeit und Cafe umfunktioniert.

 

Dann gab es Lachs, den wir auf unserem Tischgrill draußen grillten und ein Glas Wein. Danach gingen wir zum dortigen Hot Pot, wir tranken jeder eine Dose Sekt und hielten es im heißen Wasser aus bis es Stockfinster wurde.

 

Am nächsten Morgen machten wir eine Rundwanderung durch die wunderschöne Landschaft. Es ging zuerst die Lavafelsen hoch und man hatte rückwärts einen tollen Ausblick auf das Lager und die Landschaft. Dann kam man an einer blühenden Wiese vorbei mit sehr schönen Lavagebirgen im Hintergrund. Höhepunkt der Wanderung ist der Brennisteinsalda mit seinen verschiedenen Farben. Zurück ging es durch einen kaum zu erkennenden Pfad durch das Lavagestein.

 

Auf der F208 von Landmannalaugar nach Eldgja

 

Puh, was für eine Strecke! Die schönste, die wir in Island gefahren sind :-). Und das bei fast wolkenlosem Himmel und bis zu 23° Grad Celsius.

 

Zuerst muss man wieder durch die beiden Furten bei Landmannalaugar und biegt von der F224 auf die F208 ab. Es folgt eine Wasserdurchfahrt auf die andere, wir haben nicht mehr gezählt. Manche ganz flach, andere ziemlich tief, geschätzt ca. 60 cm. Dazwischen fantastische Landschaft. Fotostopps ließen die Fahrtdauer bis Eldgja sehr lang werden.   

 

Eldgja

 

Die Eldgja-Schlucht entstand im Jahre 939 nach Christi und war seitdem der größte Ausbruch eines Vulkans bis heute auf der Erde, 18 Kubikkilometer Lava sollen damals ausgeflossen sein und über mehrere Jahre waren Dunkelheit und damit verbundene Missernten in Europa zur Folge. Ein Wanderweg über 5 km führt zuerst hoch zur Abbruchkante bis zum Blick auf den Wasserfall Ofaerufoss, dann über Treppen und Serpentinen runter in die Schlucht und dort am Fluss entlang zurück.

 

Skogarfoss

 

Weitere Wasserdurchfahrten und raue Piste begleiten uns bis wir von der F208 auf die 1, die geteerte Ringstaße, stoßen. Bald sind wir in Skogar und gehen auf den Campingplatz direkt am dortigen Wasserfall. Wir haben Glück und wunderschöne Regenbogen werden durch das Gischtwasser gebildet. Wir wandern den Berg hoch und durch das Tal mit vielen weiteren kleineren Wasserfällen.

 

Dyrholaey

 

Dyrholaey ist eine Erhebung direkt am Meer mit interessanten Felsformationen. Vom Parkplatz gelangt man zuerst zu einem Aussichtspunkt von dem man bis nach Reynisfjara sehen kann. In den dortigen Klippen nisten unter anderem auch die hübschen Papageientaucher. Der Weiterweg führt hoch, an den Fewlsöffnungen vorbei, zum Leuchtturm. Es war starker Sturm, fast Orkan, und man musste schon sehr gut stehen um nicht umgeweht zu werden. Auch dort waren viele Papageientaucher. 

 

Reynisfjara

 

Vom schwarzen Strand von Reynisfjara blickt man zurück auf Dyrholaey. Warnschilder geben Hinweis auf gefährliche Situationen beim wandern am Strand. Viele Basaltsäulen bilden eine Art Treppe, auf die man auch klettern kann, und auch Höhlen. Von dort hat man auch einen guten Blick auf die Basaltkolumnen Reynisdrangar.

 

Skaftafell

 

Auf der Straße nach Skaftafell kommt man an der Stelle vorbei an der vor ein paar Jahren aufgrund Schmelzwasser und daraus resultierender Sturzflut ganze Straßenzüge und Brücken weggerissen wurden. Selbst dicke Stahlträger wurden stark verbogen. Am Platz der Erinnerung besuchen uns Schafe um etwas essbares zu ergattern, doch wir blieben standhaft. Man soll Schafe nicht füttern!

 

Da der Campingplatz aufgrund Corona nur eine begrenzte Zahl von Campern zulässt verbringen wir die Nacht auf dem dortigen Parkplatz. Zuvor besuchen wir noch den Wasserfall Svartifoss und wandern zur Gletscherzunge Skaftafellsjökull. Es ist schon dunkel als wir wieder am Husky ankommen.

 

Jökulsarlon

 

Der Ort, an dem man in Island die kalbenden Gletscher beobachten kann, ist Jökulsarlon. Die abgebrochenen Eisberge treiben durch den dortigen See runter zum Fluss, wo diese dann unter der Brücke hindurch auf das offene Meer treiben. Es ist sehr beeindruckend. Man kann auch mit Booten bzw. Land-Wasser-Fahrzeugen zum Abbruch fahren.

 

Am Diamond Beach, Diamantenstrand, bilden die Reste der Eisberge sehr schöne Eisskulpturen. Und Christine ging ihrem Hobby nach, Steinmännchen zu bauen :-)

 

Höfn und Fahrt nach Seydisfjördur

 

Weiter ging es zuerst zu einem Besuch nach Höfn und schauten uns die Stadt, das Denkmal und den Hafen an. Bald ging es weiter, immer an der Küste entlang mit gelegentlichen Stops an interessanten Stellen und um die Küstenlandschaft zu bewundern. Teilweise wurde das Wetter schlechter und es begann zu regnen. Dann, auf der Auffahrt zum Pass nach Seydisfjördur kam starker Nebel auf.

 

Seydisfjördur und Abreise

 

Es war soweit, unser Aufenthalt in Island näherte sich leider dem Ende.

 

Wir besichtigten den kleinen Ort und gingen zum Abendessen ins Grill-Restaurant El Grillo Bar. Die letzte Nacht verbrachten wir direkt am Fjord, der nach Seydisfjördur führt, und tranken den letzten aus Deutschland mitgebrachten Sekt. Früh morgens reihten wir uns in die Schlange der Heimkehrer ein und bald kam die Nörrona und nahm uns auf.

 

Es gab noch so viel zu sehen und das wir nicht sehen konnten. Wir werden wiederkommen!

 

Jetzt fahren wir erst mal zum Besuch der Färöer Inseln.