Am nächsten Tag hatten wir tolles Wetter und wir machten eine Wanderung zu dem Mirador del Torre. Man konnte sowohl den Cerro Torre als auch den Cerro Fritz Roy hervorragend sehen. Abends gab es dann ein tolles Wolkenschauspiel. Zum Abschied hatten wir noch einen sehr schönen Blick zurück auf El Chalten und die Berge. Unser Weg führte uns dann weiter über ziemlich schlechte Gravelroad über Gobernador Gregoris nach Los Antiguas, wo wir auf dem dortigen Campingplatz unsere letzte deutsche Weinflasche öffneten und dazu Steaks brieten. Dann ging es über die Grenze nach Chile zum Grenzübergang Chile Chico. Zum ersten Mal mussten wir alle Schränke und Taschen und Fahrzeugtüren öffnen. Einer der Kontrolleure war mit mir, der andere mit Christine zusammen. Das gute Holz aus Deutschland (noch 3 verblieben Holzstücke :-) ) wurde beschlagnahmt. Zum Glück hatten wir dieses Mal schon vorher fast alles Obst und Gemüse aufgegesen, und das was wir noch hatten war gut versteckt. Wir mussten ja schon mal 12 frische Eier bei der Einreise nach Chile abgeben.

Von Chilo Chico ging es den Lago General Carrera entlang. Dieser Weg ist wirklich wunderschön, ständig verzögern Fotostopps das Weiterkommen :-). Dann erreichten wir die Carretera Austral, die berühmte Straße im Süden Chiles, die von Puerto Mont bos Villa O´Higgins führt. Dort fuhren wir zum Rio Baker, einem sehr schönen blau glänzenden Fluss bei Cochrane.  

In Puerto Rio Tranquillo übernachteten wir direkt am Strand, als einzige wurden wir von den Carabinieris nicht weggeschickt, da wir mit anderen Chilenen Bier tranken und dshlab ja nicht mehr fahren konnten/durften :-). Dann ging es mit dem Boot zu den Marmorgrotten, deren vielfältige Farben sich im See spiegeln. 

Vor der Weiterreise deckten wir uns im Supermarkt :-) mit allem Notwendigen ein und machten auch bald Pause am See. Und dann kam uns auf einer engen Brücke ein Fahrzeug entgegen, grüner Iveco, den kennen wir doch. Die Freude war riesig, es war Bernard, mit dem wir auf der Grande Francia nach Montevideo gefahren waren. Herzliche Umarmungen folgten, und nach dem Austausch von Reise- und Zielinformationen fuhr Bernard weiter Richtung Süden, wir Richtung Norden, und Bernard gab uns noch 2 von ihm am Vortag gefangenen Fische als Abendessen mit - herzlichen Dank nochmals :-)  

 

Wir fuhren auf der Carretera Austral durch wunderschöne Umgebung und Übernachteten an einem Platz abseits der Straße und hatten Besuch von einem Reiter, der danach sein Vieh zusammentrieb. Übernachtungsplätze suchen wir meist kurzfristig aus, eine große Hilfe ist die App iOverlander, in der viele Stellplätze und andere Informationen beschrieben sind.

 

In Coyhaique besuchten wir den zentralen Platz und die Fussgängerzone, wo wie im Bild zu sehen Hosen für Frauen hübsch angeboten werden. Leider kam dann im Supermarkt bzw. davor mein Smartphone abhanden, so dass ich über WhattsApp und Telefon nicht mehr erreichbar bin, doch kann ich noch sporadisch auf meine Emails zugreifen.

 

Nach toller Landschaft übernachteten wir mal wieder auf einem Campingplatz in Maniguales, der sehr schön liegt und schnelles Internet hatte. Doch allgemein meiden wir Campingplätze und übernachtetn lieber umsonst auf Stellplätzen. Diese liegen meist auch noch viel schöner.

Der Wanderweg "Sendero Bosque Encantado" führt durch richtigen Urwald bzw. Regenwald mit vielen überwucherten Sträuchern und Bäumen, aber auch vielen Vögeln und schön blühenden Pflanzen und lila Pilsen. Am Ende hatte man Ausblick auf einen Glettschersee. Im Nationalpark Queulat übernachteten wir an einer Stelle etwas abseits der Straße hinter einem Felsen am Meer. Und als wir morgens aus dem Fenster schauten, sahen wir Delfine und dann auch noch Robben. Was für ein schöner Anblick :-). Die nächste Wanderung führte uns wieder durch dichten Regenwald zum "hängenden Glettscher" 

In Puyuhuapi sind viele Gebäude bemalt, auch die Bushaltestelle. An einem Übernachtungsplatz am Lago Risopatron besucht uns eine Eule und später an einer Brücke 2 Hunde. Die Fahrt führt durch prächtigen Regenwald und es gibt riesige Farne und großblättrige Pflanze, Christine ist da kaum noch zu erkennen. Immer wieder gibt es Baustellen, diese hatte zwischen 13 und 17 Uhr Durchfahrtsverbot. Wir gingen auch wieder wandern und die Wanderung führte bis kurz vor den Gletscher, dann war trotz Versuch im Dickicht kein Weiterkommen möglich.

Wir besuchten Chaiten, das vor ein paar Jahren durch den Vulkanausbruch des gleichnamigen Vulkans fast völlig zerstört wurde, und der auch noch immer aktiv ist. Dann fuhren wir zum Fluss Futaleufu, einem der besten Rafting-Flüsse der Welt. Dort fahren jeweils 2 Sicherheitskatamarane und ein Sicherheitskajak den Raftingbooten voraus. Vor 14 Monaten war ich da auch mit an Bord, doch war damals das Wasser noch wesentlich wilder als bei diesem Besuch.

Wir besichtigten die Stadt Futaleufu mit seinem schönen zentralen Park und den schönen Gebäuden und der in die Jahre gekommenen Stierkampfarena. Auf der Suche nach einer Übernachtungsstelle fuhren wir über tolle Natursträßchen mit steil abfallenden Hängen und fanden einen hübschen Platz an der Laguna La Paz. Dort in der Nähe trafen wir auch auf dieses Schwein mit dem Holzgestell. 

Wir fuhren wieder nach Argentinien in den Alerces Nationalpark. Im mit Araucarien gesäumten Infocenter buchten wir eine Bootsfahrt zu den ältesten Alercen des südamerikanischen Kontinents. Die Bootsfahrt und die Wanderung zu den Alercen war super, und wenn man bedenkt was in den 2.600 Jahren passiert ist ...

Und wir verbrachten noch weitere Tage im Park an diversen Übernachtungsplätzen mit super Wetter und einfach toller umgebung. Und Grillen war jeden Abend angesagt.

Auch für uns neue Vögel besuchten uns, und der letzte, ein Eisvogel, heißt Martin Pescador :-)

 

Vom Alerces Park fuhren wir vorbei an einer Kneipe mit historischen Bildern der Ureinwohner nach Bariloche und besuchten das in der Nähe liegende Colonia Suiza, wo gerade auch ein Volksfest mit Auftritten und südamerikanischer "Guggenmusik" stattfand. In Dina Huapi übernachteten wir bei sehr starkem Wind am Strand und hatten am nächsten Morgen einen prächtigen Regenbogen.

Dann fuhren wir bei starkem Regen wieder nach Chile. Leider konnten wir aufgrund des Regens die Zerstörungen des Vulkanausbruchs des Vulkans Puyehue nur teilweise sehen und auch der gleichnamige See war kaum zu sehen. Wir übernachteten in Entre Lagos und das wetter besserte sich und wir gingen dort Essen Eigentlich wollten wir zum Vulkan Osorno, doch in der Stadt Osorno erfuhren wir, dass aufgrund des Regens und des Schnees der vergangenen Tage sämtliche zufahrtsstraßen gespeert wurden und nicht bekannt war, wann diese wieder öffnen. So füllten wir unsere fast leere Gasflasche bei Lipigas wieder auf und fuhren weiter. An einer Übernachtungsstelle am Rio ... waren die Sitzbänke so angebracht, dass kleinere Menschen fast keine Chance hatten, über den Tischrand zu blicken :-)

Wir fuhren über Panguipulli zu der Therme El Rincon. Die Zufahrt dorthin war nach dem Regen der vergangenen Tage äußerst schwierig, siehe Video unten. Dann genossen wir das warme Wasser und hatten abends dort einen schönen Übernachtungsplatz neben einer alten Dampfmaschine :-)  

 

Zufahrt zur Therme El Rincon:


Auf der Fahrt nach Pucon hatten wir einen ersten Blick auf den rauchenen Vulkan Villarica. In Conaripe frühstückten wir am Strand des Sees und hatten mal wieder Besuch eines Vogels. In Pucon gingen wir auf den Campingplatz Los Alamos, wo neben Hunden und Katzen auch Hühner allgegenwärtig waren. Nach dem abendlichen Grillen trennten wir am nächsten Morgen den Wohnaufbau vom Fahrzeug, denn wir hatten bei einer Werkstatt einen Termin für eine Inspektion vereinbart und es wurden Öl, Ölfilter, Dieselfilter erneuert und die Reifen von vorne nach hinten gewechselt.

Auf der folgenden Fahrt zum Vulkan Villarica waren wir froh, ohne Aufbau fahren zu können, denn der Weg war ziemlich schlecht. Wir machten tolle Wanderungen am Vulkan, auch wenn wir es nicht bis zum Gipfel schafften :-)

In Pucon fanden wir eine Bäckerei, die Brezeln backte, und wir genossen diese und am Abend schauten wir bei dem Karnevalsumzug in der Stadt vorbei.

Von Pucon fuhren wir mit Nese und Bruno mit ihrem MB Sprinter Allrad weiter. Zuerst besuchten wir eine Mapuche Auststellung und dann ging es über die S965 weiter. Am Einstieg zum Wasserfall Salto Malalco fanden wir einen super Übernachtungsplatz für unsere beiden Fahrzeuge neben einer Brücke.

Wir machten Rast an einem am wege liegenden See, die Zufahrt war durch Wasser und mit Holz befestigten Stellen schwierig. Christine und Nese sammelten Brombeeren und diese gab es dann danach toll zubereitet. Danke :-)

Wir fuhren weiter in den Nationalpark Conguillio, nach einer kleinen Pause und Rundgang am Parkeingang ging es zum wunderschön liegenden Lago Verde und weiteren Höhepunkten des Parks mit tollen Wanderwegen zu den Araucarien und anderen sehr imposanten Bäumen,

Wir fuhren weiter zum Nationalreservat Malalcahuello bei Lonquimay und dem gleichnamigen Vulkan. Direkt daneben befindet sich der Krater Navidad. Er hat seinen Namen "Weihnacht"daher, dass er am 25. Dezember 1988 entstand. Es ist eine tolle Gegend und man hat Ausblick auf viele weitere Vulkane. Wir verbrachten eine Nacht oben in über 1.800 m Höhe und in der Dämmerung bekamen wit Besuch von einem Fuchs. Morgens wanderten wit auf einen Nahe gelegenen Hügel und fuhren anschließend wieder runter und vorbei an vielen Araukarien. Und Torten und Kuchen werden angeboten :-) 

Im Februar sind wir 3.830 km gefahren, von El Chalten zum Lago General Carrera und dann über die Carretera Austral bis Chaiten. Über Futuleufu und den Alerces Nationalpark nach Bariloche und dann nach Chile bis nach Lonquimay.
Und wir sind bis jetzt über 130 km gewandert :-) Hier ein Bild der gefahrenen Strecke: