Über Polen zu den baltischen Staaten

Unsere Baltikum-Reise führte uns vom 15. August bis zum 30. September über Polen zu den baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland und über Kaliningrad und Polen wieder zurück nach Hause.

 

                           Gefahrene Route (7.200 km)



Am 15.8.2019 fuhren wir los. Eigentlich war unser Ziel ein Stellplatz kurz vor der tschechischen Grenze. Doch dann schrieben uns unsere Freunde Nese und Bruno, dass sie auf der Heimreise sind und wir doch vorbeikommen sollten. Also änderten wir unsere Fahrt und bogen Richtung Ludwigschorgast ab. Und dann die Überraschung. Ein Winken aus dem Fenster beim Überholen auf der Autobahn: Nese und Bruno, und nach kurzem Halt   auf einem Parkplatz fuhren wir zu ihnen und hatten eine tollen Grillabend.

Unsere Durchfahrt durch Tschechien war jetzt nicht mehr aktuell und da wir nicht auf einen Rutsch bis nach Auschwitz in Polen durchfahren wollten verbrachten wir einen Nachmittag und die Nacht in Dresden. Der Wohnmobil-Stellplatz liegt optimal auf der anderen Seite der Elbe von der Altstadt von Dresden, keine 10 Minuten Fussweg. Es war an diesem Wochenende gerade Stadtfest und deswegen war die Stadt sehr voll und viele Stände waren aufgebaut. Nach der Stadtbesichtigung machten wir noch eine Fahrradtour zum "Blauen Wunder", einer Elbbrücke, und zu den Schlössern an der Elbe. Am Abend war dann die Sicht auf die Altstadt mit dem Stadtfest phänominal :-)

Auschwitz und Birkenau - Es ist dort sehr interessant, aber auch sehr bedrückend.

Auschwitz/Birkenau war das größte Vernichtungslager der Nazis im zweiten Weltkrieg und ca. 1.100.000 Menschen wurden hier umgebracht oder verstarben an Hunger, Krankheiten oder Selbstmord.

Wir fingen in Birkenau an, dem Ort, wo die Züge aus ganz Europa ankamen und die Menschen selektiert wurden. War kein Platz gerade mehr vorhanden wurden diese direkt vergast oder andersweitig umgebracht. In Auschwitz geht man durch das berühmte Tor mit der Aufschrift "Arbeit macht frei", gleich daneben die "Unfreiheit" durch die elektrischen Zäune. In der Gaskammer wurden pro Tag bis zu 340 Menschen umgebracht und dann gleich verbrannt. Eine Sammlung zeigt die Namen von über 4.000.000 global ermordeten Juden, daneben wurden noch unzählige andere dort umgebracht.

Um die Bedrückung zu vergessen fuhren wir an einen in der Nähe gelegenen See und genossen dort die Natur und dann fuhren wir an einem Freizeitpark mit mehreren spektakulären Achterbahnen vorbei. In Wieliczka besuchten wir das Salzbergwerk, das uns schon auf unserer Südamerikareise in Kolumbien als zweitgrößtes Bergwerk mit religiösen Motiven angekündigt wurde. Im Bergwerk gab es auch das Schild, dass unter den ersten Weltkuluturerben Stätten neben der Altstadt von Krakau im Jahre 1978 Wieliczka aufgenommen wurde. Es war furchtbar voll, bis zub 10.000 Besucher werden pro Tag durch die Stollen geführt. Es war trotzdem sehr interessant und am Ende machten wir noch einen kurzen Besuch in der Stadt.

Sandomierz war unser nächstes Ziel, eine Stadt mit berühmter polnischer Vergangenheit. Nach dem Besuch des zentralen Platzes machten wir eine Führung in den Untergrund der Stadt mit. Die Stadt selbst ist interessant und die Kirchen und Schlösser sind sehr schön, Touristen werden in der Stadt mit elektrisch betriebenen "Taxi´s" in Form von bekannten Autotypen herumgefahren.

Wir fuhren weiter nach Zamosc und passierten Orte, deren Namen wir zwar lesen aber überhaupt nicht aussprechen konnten. Zamosc hat mitlerweile auch den Status Weltkulturerbe. Wir parkten und übernachteten direkt am Parkplatz vor einem Stadttor.  Auf einer Tour durch die Stadt zu Fuss und mit dem Fahrrad  besuchten wir die interessantesten Ecken.

Je weiter wir Richtung Nordosten in Polen kamen desto mehr waren die kleinen Holzhäuser zu sehen. Wir übernachteten an einem See in der Nähe von Augustow und hatten einen tollen Abend und einen sehr schönen Sonnenaufgang. Dann kamen wir zu unserem ersten Ziel im Baltikum, Litauen. Nach Trakei war es nicht weit und wir besuchten dort zuerst die Inselburg, dann ein Schloss und übernachteten an einem See mit Blick auf die Inselburg. Der Platz und die Aussicht waren toll und es waren am Abend viele Heißluftballons am Himmel.

In Vilnius, der Hauptstadt Litauens, machten wir zuerst mal eine Stadtrundfahrt mit dem Hop on Hop off Bus, um einen Überblick über die Sehenswürdigkeiten von Vilnius zu bekommen. Dann ging es zuerst auf die obere Burg und schauten uns von dort die Stadt an. Vilnius hat 30 Kirchen und 40 Klöster, und von jedem Punkt der Stadt soll man mindestens 3 Kirchen sehen können. Wir besuchten auch noch Uzupio, eine eigene Republik mit eigener Verfassung :-)

Nach Vilnius machten wir zuerst mal einen Ausflug zum geographischer Mittelpunkt von Europa und fuhren weiter zum Europapark mit Skulpturen von über 30 internationalen Künstlern. Das hohe Eintrittsgeld und die vorgefundenen Skulpturen haben uns nicht gerade vom Hocker gerissen.

Dann ging es weiter nach Kaunas. Unser Campingplatz lag an einem See in dem man toll baden konnte. Nach Kaunas waren es knapp 7 Kilometer und wir nahmen jeden Tag das Fahrrad um in die Stadt zu fahren. Die Radwege sind sehr schön angelegt, Wir besuchten dann Dominik, der zufälligerweise auch gerade mit seinen Freunden Anna, Hanna und Niko einen einwöchigen Urlaub in Kaunas verbrachte,

In der Nähe von Kaunas liegt ein Freilichtmuseum, in dem litauische Gebäude aus 3 Jahrhunderten ausgestellt sind. Zur Besichtigung nahmen wir wieder unsere Fahrräder, denn die Gebäude liegen weit verstreut im Gelände.

Von Kaunas fuhren wir zum Regionalpark Rambyno. Auf dem Weg dorthin besuchten wir das Schloss Panemune ud kamen an dieser alten Litfasssäule vorbei. De Regionalpark liegt direkt an der Grenze zu Russland bzw. der russischen Exclave Kaliningrad. Der Fluss Memel bildet hier die Grenze wischen Litauen und Russland. Mehrere Aussichtspunkte liegen auf dem Weg. Wir übernachteten im Regionalpark und hatten einen tollen Sonnenuntergang. 

In Klaipeda gingen wir zuerst in das Touristenmuseum und holten uns dort Infos über die Stadt und folgten dann der dort auf der Karte eingezeichneten Route zu Fuss zu den Sehenswürdigkeiten. Im Hafen lag gerade das Kreuzfahrtsschiff Europa 2 vor Anker.

Von Klaipeda geht eine Fähre auf die kurische Nehrung und wir übernachteten dort nach einem ersten Strandbesuch direkt beim Delfinarium an der Nordspitze der Nehrung. Am nächsten Tag machten wir eine Fahrradtour und nach ein bisschen Querfeldein kamen wir zu einem Strand, den wir komplett für uns alleine hatten. 5 Kilometer links und 5 Kilometer rechts kein Mensch. Wir bauten uns einen kleinen Sonnenschutz und genossen das Baden. Den nächsten Tag verbrachten wir in Nida, dem Hauptort auf der litauischen Seite der kurischen Nehrung und machte eine Dünenwanderung bis zur russischen Grenze.

Wir verliesen die kurische Nehrung wieder und fuhren nach Palanga, um das dortige Bernsteinmuseum zu besuchen. Wir hatten jedoch nicht bedacht, dass montags Museen in Litauen geschlossen haben, so dass wir unseren Husky auf dem Parkplatz vor einem Polizeirevier abstellten und Palanga mit seinem in die Ostsee hinausragenden Pier besichtigten. Dort aßen wir auch ein Waffeleis ud kauften Fisch für den Abend. Am nächsten Morgen fuhren wir dann mit dem Fahrrad zu dem Museum, das in einem Schloss untergebracht ist. Dieses Bernsteinmuseum ist über das Baltikum hinaus bekannt und beinhaltet hervorragende Bernsteinfunde aus mehreren Jahrhunderten. Viele davon beinhalten Insekten, doch auch ein ganz seltenes Exemplar mit einer kleinen Eidechse ist dort zu sehen. Das größte Fundstück hat über 3 kg.

Am 3.9. haben wir Lettland erreicht. Unser erstes Ziel war Liepaja, eine Küstenstadt mit Hafen, der von der damiligen Besatzungsmacht UdSSR zu militärischen Zwecken benutzt wurde. Nach einem Besuch in der Innenstadt mit Markt fuhren wir vorbei an Plattenbauten, die mehr oder weniger heruntergekommen aussehen. Unser Ziel war die größte russisch orthodoxe Kirche in Lettland. Man durfte innen keine Aufnahmen machen und Christine musste ein Kopftuch überziehen :-)

Nach einer Übernachtung direkt am Meer bei kalter Witterung machten wir uns auf den Weg nach Kulidag. Unterwegs hielten wir an dem schön aussehenden Schloss Edole. Kulidag ist bekannt für seine filmreife Stadtkulisse, unter anderem wurde die Neuauflage des Films "Die Brücke" dort gedreht. Ein weiteres Highlight dort ist der breiteste Wasserfall Europas mit 249 Metern. Allerdings ist er maximal 2,20 Meter hoch :-)

In Riga, der Haupzstadt Lettlands, fuhren wir zuerst zum City Camping und waren dort nicht alleine :-). Von dort machten wir eine Bustour zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt, doch danach fuhren wir weiter, da wir auf der Heimreise noch einmal in Riga vorbeikommen. 

Unser nächster Halt war das Turaida Museum Reserve. Dort besichtigte wir die Burg und den Park mit seinen Highlights.

Unser nächstes Ziel war Cesis und der Gauja Nationalpark. Das Schloss und die Burg in Cesis liegen direkt beieinander. Während das Schloss den Prunk der Vergangenheit zeigt, bietet die Burg etwas besonderes; man bekommt eine Laterne mit Kerzenlicht und kann damit die Burg, speziell den dunklen Aufstieg auf den Burgturm, erkunden. In einem Raum ist eine super Video-Animation der Geschichte der Burg. Einfach toll :-) .

Der Gauja Nationalpark, der Namen stammt von dem gleichnamigen Fluss Gauja, der ihn durchfließt, bietet diverse Attraktionen. Der Fluss ist mit 450 km der längste in Lettland. Er bietet tolle Flussufer mit verschieden farbigen Hängen, wunderschöne Wander- und Radwege und diverse Höhlen. Man könnte sich tagelang in dem Park aufhalten, zum Beispiel eine Kanu- oder Floßtour machen. Doch die Zeit nahmen wir uns nicht, es zog uns nach Estland.

Wir fuhren am 8.9.2019 nach Estland und sahen an der Grenze dorthin zum ersten Mal Polizei- bzw. Zollkontrollen. Wir wurden allerdings nicht kontrolliert. Zuerst besuchten wir die Klanghallen in den Wäldern von Vorumaa, die Kunststudenten vor ein paar Jahren im Wald aufgestellt haben. In Haanja gibt es eine Biathlonanlage, wir übernachteten in der Nähe und wagten uns am nächsten Morgen an den Aufstieg des höchsten Berges des Baltikums, dem Berg Suur Munamägi, immerhin 318 Meter hoch! Die 60 m Höhenwanderung und den 30 m Aufstieg auf den dortigen Aussichtsturm waren machbar :-)

Wir machten Halt in der ältesten Stadt von Estland, Tartu. Sie ist Universitätsstadt und hat ein eher südländisches Flair. Neben dem Rathausplatz gibt es ein Gebäude, das aufgrund der geologischen Einflüsse schief wurde und ziemlich lustig aussieht. Ein Gang führte uns durch die  Stadt und zur Ruine des ehemaligen Doms. Interessant ist auch die riesige Zeichnung auf einem Haus der direkt um die Ecke gelegenen Universität.

Weiter ging es entlang am Peipus See. Dort leben vor allem "Altgläubige", einst aus Russland vertriebene Menschen, die sich dort ihr eigenes Umfeld geschaffen haben. Ihre Häuser und Kirchen erinnern an längst vergangene Zeiten. Wir fanden einen wunderschönen Übernachtungsplatz  direkt am See. Christine konnte dort am Morgen ihre Yoga-Übungen fortführen :-)

Der Laheema Nationalpark liegt im Norden von Estland direkt an der Ostsee im finnischen Meerbusen. Bei 26° Grad Luft- und 17° Grad Wassertemperatur genossen wir das Bad im nördlichsten Teil von Estland und auf unserer Reise. Der Nationalpark ist wunderschön, unter anderem liegt dort auch der dritt größte Findling, ein Relikt aus der Eiszeit von vor ca. 12.000 Jahren, das mit der Ausbreitung der Glettscher aus Finnland an diesen Ort gebracht wurde. Als wir am Horizont einen großen Vogelschwarm sahen, versuchten wir, zu Fuss dorthin zu gelangen, doch sehr weit kamen wir nicht. Immerhin konnten wir den Schwarm von Kranichen aus der Ferne aufnehmen. In alten Bunkern aus der Zeit der Besatzung durch die Sowjetunion finden sich lustige Gemälde :-). Eine weitere Wanderung führte uns zum nördlichsten Punkt von Estland, das letzte Stück mussten wir durch das Wasser gehen. Dann besuchten wir noch eine Moorlandschaft mit Aussichtsturm.

Flora und Fauna im Laheema Nationalpark: Vor allem haben uns die unzähligen Arten von Pilsen gefallen, doch auch die unterschiedlichen Vogelarten und Insekten waren interessant.

Bevor wir nach Tallinn, der Hauptstadt Estlands, kamen, machten wir Halt am Wasserfall Jägala und checkten dann auf dem Campingplatz Pirita, direkt am Jachthafen gelegen, ein. Wir blieben 3 Nächte in Tallinn und wanderten mehrere Kilometer durch die Stadt

Wir besuchten anschließend den Leuchtturm und die Klippe Pakrineem bei Paldiski und am Abend gab es die vorzüglich schmeckenden Pfifferlinge, die wir in Tallinn auf dem Markt gekauft hatten, zusammen mit Nudeln und Schweineschnitzel.

Im Nationalpark Matsalu hielten wir uns nur einen Tag auf, doch dafür sahen wir zeimlich viel. Zuerst Rehe und Hirsche und dann tausende von Kranichen auf diversen Wiesen, wo sie sich auf die Weiterreise Richtung Süden zusammenfinden. Was für ein schönes Schauspiel. Und dann gab es dann noch das gerade gelandete Ufo :-)

Wir fuhren auf die Insel Saaremaa und besichtigten dort die 3 schönsten Sehenswürdigkeiten: Die Klippen Panga Pank, die Meteoritenkrater bei Kaali und die Windmühlen bei Angla. Die größte Stadt Kuressaare mit der Arensburg ließen wir uns auch nicht entgehen :-) 

18.9.2019 - Letzte Übernachtung in Estland. Wir suchten uns einen Platz in der Nähe der Ostsee und gingen nochmal an den Strand. Anschließend gab es frischen Fisch vom Grill. Seit ein paar Tagen begleitet uns auch ein Marienkäfer. 

Nachdem wir die Haupstadt Lettlands,  Riga, beim letzten Mal nur mit dem Bus besichtigten fuhren wir dieses Mal mit dem Fahrrad die 2,5 km vom Campingplatz in die Innenstadt und besichtigten die Sehenswürdigkeiten zu Fuss.

In Litauen hielten wir am Berg der Kreuze, wo über 40.000 Kreuze stehen und liegen und danach fuhren wir wieder zur kurischen Nehrung um am nächsten Tag nach Russland einzureisen

Wir haben uns über das Internet ein Online-Visum für Russland Oblast Kaliningrad besorgt, das nach 4 Tagen per Email bestätigt wurde. Dann sind wir von Litauen über die kurische Nehrung nach Kaliningrad gefahren. Die Einreiseprozedur nach Russland dauerte eine dreiviertel Stunde. Auf der russischen kurischen Nehrung besuchten wir Dünen und den "tanzenden" Wald, in dem die Bäume eigenartig gedrehte Stammbildung haben. Die Schilder zu lesen war nicht mehr möglich :-)

In Kaliningrad (Königsberg) liesen wir uns im Campingbereich des Hotels Baltica nieder und fuhren von dort mit dem Bus in die Stadt und besichtigten nach ausführlicher Auskunft im Touristenbüro die wichtigsten Sehenswürdigkeiten.

Nach fast 3 Stunden hatten wir die Ausreise aus Russland und die Einreise in Polen hinter uns, wobei die Ausreise nur ca. 20 Minuten dauerte.

Wie besuchten die Wolfschanze, das ehemalige Führerhaptquartier (1941 - 1944). Riesige Bunker von Hitler und anderen Nazi-Größen sind dort zu sehen und auch der Ort, wo der Bombenanschlag von Stauffenberg auf Hitler schief ging :-( 

In Gizycko, im Herzen der masurische Seenplatte, machten wir einen Bootsausflug in einer fantastischen Gegend. Die masurische Seenplatte besteht aus knapp 3.000 Seen und ist hervorragend geeignet um die Ruhe zu geniesen und die Seele baumeln zu lassen, besonders in der Spätsommerzeit, wenn nur wenige Touristen das Gebiet besuchen.

Dort besuchten wir auch die Festung Boyen, die bis zum ersten Weltkrieg eine große Rolle in der militärischen Historie von Deutschland spielte

Weietr ging es nach Elblag auf den Campingplatz Nr. 61 und wir besichtigten den gleichnamigen Kanal, wo die Boote über Auffahrrampen auf die nächste Kanalebene gezogen werden

Von Elblag fuhren wir nach Neustadt/Westpreusen (heute Wejherowo) um das Schicksal meines Großvaters zu erfahren. Unser erster Weg führte uns zum Rathaus, von wo man uns zum Einwohnermeldeamt schickte. Dort gab man sich viel Mühe etwas genaueres herauszufinden. Der Chef erkannte aufgrund des Bildes des ehemaligen "Heldenfriedhofs" den Ort, wo er gelegen war, aber mittlerweile zu einem Park umfunktioniert wurde. Wir sollten nach einer Stunde wiederkommen, er versuche noch mehr herauszufinden. Und wir fanden den Ort wo früher das Lazarett war und erkannten die Häuser, die auf dem Bild zu sehen waren und immer noch dort stehen. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Stadt gingen wir wieder zum Einwohnermeldeamt. Der Chef hatte inzwischen herausgefunden, dass die dort liegenden Soldaten exhumiert und nach Glinna bei Stare Czarnkowo bei Stettin gebracht worden waren. Also übernachteten wir noch einmal am Strand und fuhren dann nach Glinna. Der Friedhofsverwalter war zum Glück noch da und schloss das Gebäude, in dem die Geschichte des Friedhofs dargestellt wurde, für uns auf. Er zeigte uns die Namensbücher in denen die dort liegenden 28.000 Soldaten aufgeführt sind. Im Band 32 fanden wir den Namen, Hermann Rübel, meinen Großvater. Der Eintrag zeigte auch den Block, Nummer 4, wo er in einem Sammelgrab begraben wurde. Und wir fanden auf einer der 5 Säulen den eingravierten Namen. Wir waren glücklich, aber auch ergriffen, dass wir diesen Platz gefunden hatten. Christine legte eine Pflanze auf die entsprechende Säule. Wir überbrachten die Nachricht nach Hause und meine Mutter war sowohl sprachlos als auch erfreut, dass wir schließlich das Grab ihres Vaters gefunden hatten. 

Von Stare Czarnkowo fuhren wir noch Berlin und besuchten unsere Freunde Sarah und Thomas, die wir zum letzten Mal in Südamerika sahen, und dann weiter über Pegnitz nach Hause.