Die Ruta Norte Motorradreise mit Explo Tours fand im Februar und März 2016 statt und führte durch die Länder Chile, Bolivien und Peru

  


Ich nahm in Santiago zuerst den Bus vom Flughafen zum zentralen  Busbahnhof und von dort dann weiter nach Valparaiso.

Die Fahrt dauert 1,5 Stunden, unterwegs fährt man durch Gebiete in denen Landwirtschaft, Waldwirtschaft und auch Oliven- und Weinbau betrieben werden.

 

Als der Bus in Valparaiso ankam, stellte ich fest, dass die Spedition Pullmann Cargo, die mein Motorrad von Punta Arenas verschickt hatte, nur ein paar Meter entfernt war. Ich ging entgegen meiner früheren Absicht sofort dahin und mein Motorrad war da. Nachdem es ein paar Probleme mit dem Auffinden meiner Papiere (Fahrzeugschein, Zolldokument) gab konnte ich dann mit dem Motorrad zum Hostal Residencial Duc fahren, von dem aus auch die letzte Patagonien Tour gestartet war 

 

                          Rechts unsere Strecke durch Chile, Bolivien und Peru


Heute war zum Sightseeing von Valparaiso angesagt, da meine Motorradausrüstung (Helm, Kleidung, Handschuhe etc.) erst morgen oder übermorgen im Truck von Jürgen und Jonathan kommen. Beim letzten Aufenthalt blieb für Sightseeing leider nur wenig Zeit, doch ein paar Bilder vom Hostal und der Umgegend sind in der Patagonientour aufgeführt und werden hier nicht wiederholt. Das Hostal Residencial Duc liegt in der Nähe des Hafens und es ist auch nicht sehr weit in die Innenstadt. Auffällig sind die vielen Hunde, Katzen und Tauben, die überall rumlungern und auch neben den Obdachlosen und Betrunkenen schlafen. Den Einheimischen ist dies scheinbar ziemlich gleichgültig, doch ich habe schon bedenken wenn ich an einer Rotte von 5 bis 6 Hunden vorbeilaufe. Valparaiso hat 16 Aufzüge, von denen 15 noch in Betrieb sind, einer davon ist seit dem etzten Erdbeben stillgelegt. Obwohl diese Aufzüge Weltkulturerbe sind habe ich doch schon viele schönere und ineressantere Städte gesehen. Leider war das Wetter nicht so toll, so dass die Foto- und Filmaufnahmen eher blass wirken. Am Abend trieb mich der Hunger nochmals raus und ich ging im Restaurant Puerto Viejo essen. Es gab Seafood-Mix mit Pommes und Ei und dazu ein Bier und anschließend einen Pisco Sauer. Am Platz in der Nähe sind noch die Weihnachtsbeleuchtungen angebracht

Jonathan ist mit dem Truck heute am Hostal Residencial Duc angekommen :-), d.h. ich kann bald auf meine Motorrad- und Campingausrüstung, die ich in Punta Arenas in den Truck geladen habe, zugreifen. Ich wusste gar nicht mehr, dass meine Motorradklamotten so dreckig waren, so war zuerst mal reinigen angesagt. Anschließend haben wir dann noch die Sachen in Jürgens Truck umgeräumt, so dass das Gepäck der Tourteilnehmer reinpasst. Auch gab es die Info, dass aufgrund der Verspätung des Schiffes und der dadurch verzögerten Entladung und Entzollung die Tour Richtung Norden frühestens Dienstag Nachmittag starten kann. Ich ging dann noch zum in der Nähe gelegenen bewachten Parkplatz, wo mein Motorrad steht, um ein paar weitere Dinge am Motorrad zu verbessern und auch noch zu waschen, denn der Transport von Punta Arenas nach Valparaiso hat doch einige Spuren hinterlassen. Abends gingen wir dann noch ins "La Playa", eine urige Kneipe, einen Absacker drinken.

Heute ist 14. Februar, Valentinstag. Hier ist man, wie auch letzte Weihnachten in Patagonien, ziemlich weit weg von all diesen "Terminen". Wir gingen zu einer der 15 noch intakten Aufzügen und machten einige Bilder von oben von dem maritinem Museum und der Stadt, Wir wollten dann noch oben entlang zum nächsten Aufzug laufen, doch bald machte uns einer der Anwohner ein klares Zeichen (Schnitt durch die Kehle), dass weiterlaufen doch nicht so gut für uns wäre. Also gingen wir den nächsten Weg runter in die Stadt und kamen direkt bei unseren Hostal raus.

Wir gingen dann direkt weiter und machten nach einer Kaffeepause eine Bootsrundfahrt durch die Bucht von Valparaiso und kamen auch an einem ehemaligen Steg vorbei auf dem mittlerweile Seebären ihre neue Heimat gefunden haben. Im Hafen haben auch Kreuzfahrtschiffe angelegt, die Leute davon traf man überall in der Stadt. Schließlich endeten wir wieder beim Bier in der Kneipe "La Playa"  

Da meine Ersatzreifen der letzten Tour "aus versehen" bei der Beladung des Containers in Punta Arenas leider mit eingeladen und nach Deutschland verschifft wurden muss ich mir hier in Valparaiso neue Reifen kaufen, denn die jetzigen haben nach 5.500 km kaum noch Profil und es sind ja wieder ca. 7.000 km zu fahren. In den ersten beiden Werkstätten hatte ich keinen Erfolg, doch beim dritten konnte ich die Reifen für den  morgigen Tag bestellen. Zwar nicht den favorisierten Heidenau Scout, aber der Metzeler Karoo 3 soll fürs Gelände auch ganz gut sein.

 

Spät am Nachmittag waren alle Zollformalitäten erledigt und wir konnten packen und losfahren, Es war dann schon fast dunkel als wir an unserem Campingplatz in Pichidangui ankamen. Am nächsten Tag standen die ersten Pisten auf dem Programm, und auch wenn es nicht so aussieht waren teilweise recht schwierige Abschnitte dabei, besonders in den Baustellen. Wir übernachteten dann wieder an einem Campingplatz in Guanaquero am Meer, doch wir waren wider erwarten spät dran und so fiel ein Sprung in den kalten Pazigik aus. Als nächstes Ziel war Vicuña angesagt, die Strecke dahin führte sehr schön entlang der Ruta de la Estrellas über mehrere Pässe.

Wir sind vor 3 Tagen von Vicuña aus auf den 4775 m hohen Pass Aqua Negra gefahren, durch beeindruckende Landschaft mit vielen unterschiedlichen Farben. Auf dem Pass hatte es immer noch 14 Grad, und als wir wieder runter fuhren hatten wir dann 37,5 Grad und ein Sprung in den Swimmingpool vom Campimgplatz in Vicuña war angesagt. Nach Vicuña fuhren wir zuerst zum Nationalpartk Llanos de Challe am Meer, wo wir uebernachteten. Dann ging es weiter in den Ort Puerto Viejo, wo Fischer ihre frisch gefangenen Fische anboten, und dann zu einer weiteren Uebernachtubng in einer Schlucht auf dem Weg zum Passo San Franzisco. Wir fuhren dann wieder bis auf eine Hoehe von 4350 m und dann ging es zurueck durch eine tiefe Schlucht zum Meer auf unseren Campingplatz im Nationalpark Pan de Azucar, in der Naehe von Chañaral. Dort hatten wir einen wunderschoenen Sonnenuntergang.

Von Chanaral fuhren wir über Tantal zuerst zum Esa Observatorium. Leider hat dies nur sonntags für Besucher geöffnet, so machten wir nur ein paar Bilder von außen. Dann ging es zu einer der Sehenswürdigkeiten der Atacama, der "Mano del Desierto". Nicht weit davon übernachteten wir wild und aufgrund der Temperaturen und des schönen Sternenhimmels wurde ohne Zelt im freien geschlafen. Am nächsten Tag ging es dann durch den Salar de Atacama und kurz vor San Pedro de Atacama passierten wir den "Tropico de Capricornio", den südlichen Wendekreis, wo am 21. Dezember die Sonne senkrecht darüber steht. Wir waren im Campingplatz "Los Abueles", ausgestattet mit Wifi und Swimming Pool. Am nächsten Tag war Reifenwechsel angesagt. Nachdem man bei dem Reifendienst in San Pedro nicht wechseln konnte, fuhr ich 110 km nach Calama, der nächst größeren Stadt. Ich fand auch mehrere Reifendienste, doch alle konnten keine Motorradreifen wechseln, weil sie keinen entsprechenden Adapter hatten. Nach dem ich über 1 Stunde durch Calama geirrt war und nichts weiteres fand hielt ich einen Taxifahrer an und folgte ihm bis zum nächst gelegenen Motorradgeschäft. Es war Honda, ein ziemlich großer Laden, doch Reifen wechseln konnten sie selbst auch nicht. Sie holten einen Mechaniker und ich folgte ihm ca. 100 m weiter in eine kleine Werkstatt. Dort baute er meine Räder aus und sagte dann, jetzt ist 13:30 Uhr, jetzt ist Siesta, ich soll um 16:30 wiederkommen. Also gfing ich in ein nahe gelegenes Restaurant und blieb da drei Stunden, denn mit den Motorradklamotten in der Hitze durch die Stadt laufen war bicht so opportun. Ich war dann pünktlich da und er hatte mitlerweile die Reifen wecheln lassen, wo auch immer, und war am Einbauen. Um 17 Uhr kam ich dann weg und fand Dank Navi auch wieder aus der Stadt raus. Die Fahrt zurück nach San Pedro de Atacama geht über eine Hochebene mit 3,500 m Höhe und dann ging es wieder runter und durch die Atacama. Man hatte einen wunderbaren Blick auf die Vulkane und kurz vor San Pedro auch auf die Mondlandschaft. In San Pedro fuhr ich dann erst mal zur Tankstelle, damit ich morgens nicht gleich wieder tanken muss. Da es nur eine Tankstelle gibt, ist dort reger Betrieb und es dauerte 20 Minuten bis ich dran war.

Nachdem die für heute geplante Strecke aufgrund des Unwetters der letzten Tage gesperrt wr blieben wir noch einen weiteren Tag in San Pedro. Wir fuhren zuerst in das Valle de Luna hinein und machten ein paar Fotoaufnahmen. Bei der Fahrt heraus hatte man einen wunderbaren Blick auf den Vulkan Licancabur. Auf der Weiterfahrt passierten wir eine Herde, in der sowohl Lamas, Ziegen, Schafe als auch Esel waren. Dann erreichten wir unser letztes Ziel für diesen Tag, die Laguna Tebinquinche. Dort hatte man auch einen wunderbaren Blick auf die umliegenden Vulkane

Von San Pedro fuhren wir über Calama und Tocopilla nach Iquique. Unterwegs kamen wir an Chuquicamata vorbei, dort ist eine der größten Kupferminen der Welt. Leider war Wochenende und für Besucher geschlossen, doch die Fahrzeuge konnten wir fotografieren. In Iquique übernachteten wir im "Flieger Camp", eine Cointaineransammlung vorwiegend für Gleitschirmflieger. Aber auch weltreisende waren auf dem Platz. Von Iquique ging es weiter nach Arica, zwischendurch machten wir Bilder an den Skulpturen "Presencias Tutelares" und am nächsten Tag ging es dann weiter nach Putre, einem Ort kurz vor der Grenze nach Bolivien und wir übernachten im Hostal La Paloma in über 3.500 m Höhe. Der Ort liegt am Fuse des Vulkans Taapaca. In Putre bestieg ich auch den Glockenturm :-)

Von Putre ging es zuerst an die Grenze nach Bolivien. Das Grenzgebäude liegt schön an einem Vulkan, doch die Einreiseprozedur war schwierig und dauerte fast 2 Stunden. Zuerst war fast kein Durckommen aufgrund der kreuz und quer stehenden LKWs, dann mussten 2 Stempel von Chile und 4 Stempel von Bolivien mit den entsprechenden Wartezeiten besorgt werden. In Bolivien änderte sich die Landschaft und das Aussehen der Dörfer schlagartig, zuerst fuhren wir an Vulkanen vorbei, die zum teil noch Dampfsäulen ausspien, dann wurde es grün, wir fuhren vorbei an vielen Lama Herden und die Häuser in den Dorfen waren oft aus Lehm. Wir fuhren bis in die Nähe von Patacamaya nach Villa Loza und übernachteten dort im Hotel Gran Poder. Von dort ging es zuerst mal nach La Paz, jedoch nur an den Stadtrand und bogen dann ab zu unserem bisher höchsten Pass, dem Chacaltaya. Er ist laut Schild 5.300 m hoch, mein Navi zeigte 5251 m. Die Auffahrt war ziemlich schwierig, wir hatten Wasserdurchfahrten, Steine und holprige Serpentinen zu bewältigen. Auf der Rück- bzw. Weiterfahrt führte uns das Navi mitten hinein nach La Paz, und wir waren dem dichten ungeordneten Verkehr ausgeliefert. Nur schleppend ging es weiter und immer wieder mussten wir uns den notwendigen Platz selbst verschaffen und auch eine kilometerlange Fahrt entgegen einer Einbahnstraße lies uns nicht völlig verzweifeln. Dann ging es endlich raus und wir fuhren über den 4.725 m hohen Pass La Cumbre bis ins 1.700 m hoch gelegen Corioco in das Hostal Sol y Luna, wo wir 2 Nächte blieben. Das Hostel liegt wunderbar im Dschungel, hat einen Swimmingpool und überall sind farbige Pflanzen und viele Vögel, leider auch Stechfliegen. In Coroico ist buntes Leben und man hat von dort einen guten Ausblick auf den Camino de la Muerte, die Todesstraße, die direkt an einer Schlucht entlang führt, und auf der in der Vergangenheit viele Leute ums Leben kamen. Doch durch den Bau der Umgehungsstraße wird der Camino fast nur noch von Touristen, vor allem von Mountainbikefahrern, benutzt.

Am nächsten Morgen wollte ich auf der Weiterfahrt über den Camino de la Muerte fahren, doch in der Nacht hatte es stark geregnet und so war der Camino zu gefährlich. Als wir über den 4.725 m hohen El Cumbre Pass fuhren hatten wir Regen, Nebel und starke Winde und wir waren bald ziemlich durchgefroren. Auf der anderen Seite machten wir dann Halt und aßen frittierte Hähnchen zum Aufwärmen. An La Paz vorbei ging es dann zum Titicaca-See. Wie besuchten das Kontiki Museum, in dem die Pazifik- und Atlantiküberquerung von Thor Heyerdahl ausgestellt ist und der Sohn des damaligen Konstrukteurs der Kontikis machte die Führung. Er war auh selbst auf dem Boot dabei. Dann nahmen wir die Fähre von San Pedro nach Tiquina und erreichten bald unser Hotel Mirador in Copacabana. Wir gingen an den Strand abendessen und hatten wieder einen tollen Sonnenuntergang. Am Folgetag besuchten wir zuerst die Stadt, es war Sonntag und sowohl Autos als auch die Personen waren reich geschmückt. Es gibt dort eine sehenswerte Kathedrale, fotografieren leider innen verboten, und einen schönen Markt. Am Nachmittag machten wir dann einen Ausflug auf die Isla del Sol, eine der wichtigsten Standorte der Inkas und machten eine Führung mit. Besonders der Aufstieg der Inka Treppe mit 240 hohen Stufen machte uns bei einer Höhe von fast 4.000 m zu schaffen. 

Am 7.3. ging es dann von Bolivien nach Peru. Der Grenzübertritt ist dort immer eine Herausforderung, doch nach ca. 3 Stunden waren wir durch. Die Fahrt nach Puno verläuft schön mal direkt am Titicaca-See entlang, mal durch flaches Gebirge und durch Hochebenen. Am Straßenrand sind Schafe, Anapakas, Schweine, Ziegen, Kühe, Esel etc. Und in Peru findet man auch überall Tuc Tucs. Bald erreichten wir unser Hotel Gran Puno Inn in Puno und da wir rechtzeitig ankamen blieb noch Zeit für eine Bootsfahrt zu den Islas Uros, schwimmenden Schilfinseln, und seinen Bewohnern. Am nächsten Tag ging es weiter nach Cusco. Unterwegs hielten wir an der Bahnlinie, die von Cusco nach Puno führt, und an einem gut erhaltenen Äquadukt der Inkas. In Cusco durften wir in unserem Hotel Grand Saphi die Motorräder in den Eingangsbereich stellen. 

 

Am Plaza de Armas sind die Kirchen La Catedral und Compania de Jesus. Dann besichtigten wir die Ruinen der Inkafestung Saqsaywaman und an einer Mauer fanden wir einen überhandgroßen Falter, gut getarnt. Bevor wir zum Mercado Central gingen besichtigten wir den berühmten Stein in der Calle Hatun Rumyoc mit den 12 Ecken. Im Markt ist alles zu finden was man sich vorstellen kann, hier nur ein kleiner Ausblick auf Schweinsköpfe (lächeln die?) und Blumen. Die Frau in der Mitte ist kaum zu erkennen

Von Cusco fuhren wir mit Bus, Bahn und wieder Bus nach Machu Picchu. Es war ziemlich bewölkt als wir ankamen und machten uns gleich auf den Weg zur Besichtigung. Es ist sehr beeindruckend, diese Stadt oben auf über 2.700 m zu sehen und irgendwie auch zu erleben. Doch bald fing es an zu regnen und wir mussten uns unterstellen. Eine weitere Besichtigung war dann nicht mehr möglich und die Schlange an den Bussen zur Rückfahrt wurde immer länger. Irgendwann stellten wir uns dann doch auch an und fuhren wider zurück nach Cusco. 

Unser nächstes Ziel am nächsten Tag war Chivay. Wir fuhren über einen 4.700 m hohen Pass und an Lama und Alpaka Herden vorbei. 70 km vor Chivay mussten wir eine Flussdurchfahrt passieren. Dabei rutsche ich in ein ca. 60 cm tifes Loch im Wasser ab und mein Motorrad schlug hart auf den Steinen auf. Mir passierte nichts, doch mein Motorrad hatte einige Schäden, darunter Risse im Ventildeckel und der Halter der Fussraste und der Fussbremse war komplett abgerissen. Wir reparierten es notdürftig, doch nachdem auch noch die Zündung Probleme machte brachten wir das Motorrad in den Truck von Jürgen und kamen relativ spät im Dunkeln in Chivay an.

Am nächsten Tag warv unser Ziel "Cruz del Condor" im Canon del Colca. Diese Schlucht ist einfach beeindruckend und immer wieder waren Fotostops angesagt. Am Cruz del Condor waren dann auch 2 Condore und es ist wunderschön denen beim Gleitflug im Aufwind zuzusehen

Von Chivay fuhren wir nach Arequipa. Zuerst ging es über einen 4.910 m hohen Pass. Von dort sind bei gutem Wetter 6 Vulkane zu sehen, bei uns leider nur 2. Bevor wir in Arequipa ankamen, hatten wir noch einen Schreckmoment. Ich saß dankenswerterweise ab dem Canon de Colca bei Steffen auf dem Motorrad. Als Steffen überholen wollte, musste er jedoch abbremsen, da ein Minibus entgegen kam. In dem Moment spürte ich einen Schlag auf unser Motorrad und auf mein Bein, glücklicherweise wich der entgegenkommende Minibus aus, so dass wir Platz hatten das Motorrad zu stabilisieren. Was war passiert? Frank hatte mit zum überholen angesetzt und nicht rechtzeitig bemerkt, dass Steffen bremsen musste, und fuhr hinten auf. Zum Glück stürzte auch er nicht. Wir hielten sofort an und sahen uns den Schaden an. Franks Motorrad verlor viel Benzin, beim Aufprall auf den Gepäckträger von Steffens Motorrad war der Tank aus seiner Halterung gerissen worden und leckte. Nachdem das Benzin bis auf Höhe des Lecks ausgelaufen war setzten wir die Fahrt nach Arequipa fort, die Reparatur musste später erfolgen.

Dann fuhren wir in Arequipa rein zu unserem Hostal La Casone de Jerusalem. Noch am Abend begannen wir mit den Reparaturen, der Abdichtung der 2 Risse am Ventildeckel und die Behebung der Zündprobleme. Steffen hat meine "Vorarbeit" am Ventildeckel nicht gefallen, so machte er sich dran alles peinlich zu säubern und dann abzudichten. Am nächsten Morgen ging es weiter, alles wieder zusammenbauen und mein Motorrad sprang sofort an. Bei einer kleinen Probefahrt wurde nichts weiteres festgestellt, die Zündung scheint normal zu funktionieren und aus dem abgedichteten Ventildeckel floss kein Öl raus. Toi Toi Toi. So kann ich dann morgen weiterfahren, zwar ohne Fussraste und Fussbremse, doch es geht auch gut ohne.

Danach wurde die Stadt besichtigt, Wir gingen zum großen Markt, doch der in Cusco hatte uns besser gefallen und so verliesen wir ihn bald wieder. Dann ging es zur Kathedrale und zum Santa Catalina Kloster, einem Weltkulturerbe. Das Kloster wird nur noch als Museum betrieben und man kann sich ein wenig in das Leben der Nonnen in diesem Kloster hineinversetzen. Auffallend sind zum einen die vielen Gemälde, die die Gänge schmücken, und das in blau und rot gehaltene Farbenspiel der Gebäude.

Der letzte Teil hat begonnen. Von Arequipa fuhren wir über Moquegua und Arica wieder nach Iquique. In Moquegua waren wir im Hotel Colonial, dies hatte einen schönen Pool und schöne Pflanzen. Man beachte alleine mal die Größe der Kakteen. Dort gab es Kolibris, andere schöne Vögel und Eidechsen. Auf der Weiterfahrt nach Arica fiel Franks Motorrad wieder aus, der Tank war doch nicht dicht geworden und trotz Nachfüllens von Benzin sprang sie nicht mehr an. Also auf das "Mutterschiff" warten, Gepäck ausladen, Motorad einladen und wieder Gepäck einladen. Erschwert wurde das Ganze dadurch, dass ja schon Dieter´s KLE im Fahrzeug war.

 

In Iquique kam dann noch ein Höhepunkt des Urlaubs. Gleitschirmfliegen über Iquique. Gestartet wurde in ca. 530 m Höhe, dann ging der Flug am Hang entlang über die Düne von Iquique zum Strand. Es war ein wunderschönes Erlebnis bei prächtigem Wetter und guter Sicht.  

 

Am vorletzten Tag brachten wir dann die Motorräder zum Containerhafen. Der Zoll nahm die Motorräder ab, doch dann kam der Arbeitsschutz und wir mussten alle zuerst das Gelände verlassen und dann durften immer nur 4 Leute mit der entsprechenden Sicherheisausrüstung die Verladung in den Container vornehmen. Auf dem Rückweg kamen wir dann noch an den Pelikanen und Robben vorbei, die hinter den Fischbuden auf Abfälle warteten

Nachdem unsere Fahrt nun beendet ist, hier die Statistik der Gesamtstrecke und des Höhenprofils als Grafik:


 

Und zum Abschluss nochmals die Teilnehmer der Tour:

stehend v.l.n.r.: Jonathan, Martin (ich), Dieter, Claus, René, Erik, Frank F., Frank H., Nico, Olaf, Hans-Peter, Robert,                                   Wolfgang, Steffen

 

sitzend v.l.n.r.:  Claudia, Jürgen, Monika, Renate, Franziska