Ekuador

Nachdem die Ausreise aus Peru innerhalb einer viertel Stunde erledigt war folgte die Einreise in Ekuador. Die Migration, bei der man den Einreisestempel in den Pass bekommt, war nach 5 Miuten erledigt, dann ging es zum Zoll. Es war niemand außer uns da, doch es hat dann über 2 Stunden gedauert, bis irgendeine Nummer für die Zollpapiere für den Husky telefonisch übermittelt wurde. Unser Fahrzeugb selbst wurde nicht kontrolliert, dann konnten wir einreisen.

 

Die Umgebung war toll, immer mehr Bananen, doch die Straße, die auf den ersten 52 km nach der Grenze nicht asphaltiert ist, war so wie wir es erwartet hatten. Äußerst schlecht, viele Schlammpassagen, wir waren froh, Allrad und Untersetzung zu haben. Wir benötigten für diese 52 Kilometer 3,5 Stunden, Wir machten dann eine Pause in Palanda und erreichten gegen Abend Vilcabamba und fuhren zum Campingplatz und Hostel Cassita Torre del Agua. Da wir müde waren gingen wir im in der Nähe gelegenen Hotel Madre Tierra essen. Am nächsten Tag wanderten wir zur ca. 1,5 km entfernten Stadt und besichtigten den Eco-Markt und kauften ein. 

Auf dem Weg nach Cuenca fuhren wir durch phantastische Landschaft und kamen in einer Gegend vorbei, wo viele Brennöfen für Backsteine waren. In Cuenca gingen wir zu Miriam und Richard, die in ihrem "Tu Paradero en Cuenca" Übernachtungs- und Abstellgelegenheit für Overlander anbieten. Wir machten eine "kostenlose" Stadtführung, bei der wir viele Orte besichtigten, die wir alleine wahrscheinlich nicht gefunden hätten.

Unser nächstes Ziel war Ingapirca, die größte Inkastätte in Ekuador. Sie ist sehr sorgfältig angelegt und überall weisen Schilder auf die einzelnen Grabungsstellen und ihren Sinn hin. Dann fuhren wir nach Alausi, das berühmt ist für seine Eisenbahn, die von hier aus zum Narcis de Diabolo, zur Teufelsnase, fährt. Die Strecke ist gekennzeichnet durch 2 Zickzack-Stellen, also Kurven, die nicht im Bogen sondern so verlaufen, dass der Zug zuerst über die Weiche fährt, die dann umgestellt wird und rückwärts dann weiter fährt, bis zur nächsten Zickzack-Stelle, wo es dann wieder vorwärts weitergeht.  Am Ende hält man an einem Dorf, wo Indigene demonstrieren, wie sie aus Zuckerrohr Zucker und Zuckerrohrgetränke gewinnen und auch Tänze aufführen. Früher hieß die Teufelsnase bei den Indigenen Condor-Nest. Leider sind durch den Eisenbahnbau alle Condore vertrieben worden und eine Nachbildung in Originalgröße zeigt die riesigen Dimensionen dieser Vögel.

Wir fuhren zum Vulkan Chimbarazo, dem höchsten Vulkan in Ekuador mit über 6.300 Meter. Leider hatten wir am Aussichtspunkt nur wenig Sicht, doch als wir wieder im Tal waren klärte sich der Himmel für kurze Zeit auf und wir sahen diesen Vulkn dann doch noch. Wir trafen Eva und Friedhelm und fuhren zusammen zum Aussichtspunkt auf den Cotopaxi. Die Straße wurde doch so schlecht, dass wir dann umkehrten, uns blieb nur ein Blick auf den zweithöchsten Vulkan von Ekuador. Wir fuhren dann zum in der Nähe des Flughafens von Quito gelegen Campingplatz "Samay Glamping Airport". Christine hatte schlechte Nachrichten aus Deutschland bekommen und wir haben beschlossen, dass sie zurückfliegt und ich hier in Ekuador bleibe bis sie hoffentlch bald wieder hierher zurückkommt. Der Platz liegt direkt unter der Einflugschneisse und hat als besondere Atraktion 2 Schluchtschaukeln, d.h. beim Schaukeln befindet man sich frei über der Schlucht von ca. 150 m Höhe.

Auf der Fahrt nach Papallacta waren zum ersten Mal Hinweisschilder, die auf Bären aufmerksam machten. In Papallacta besuchte ich am Mittag und nochmals am Abend die Therme und genoss das bis zu 42° warme Wasser. Am nächsten tag ging es runter bis auf 500 m ins Amazonasgebiet und machte einen Halt in Puyo beim "Paseo de los Monos", wo eine Rettungsstation für Affen, aber auch andere Tiere, eingerichtet wurde.

Die Strasse von Puyo nach Banos führt durch eine einzigartige Landschaft den Berg hoch auf 1.830 Meter. Wasserfälle sind zu sehen und man kann mit einem Korb über das Tal schweben. Banos selbst ist geprägt durch unzählige Hostels. Die Stadt hat sich seit meinem Besuch 1991 sehr geändert und war eigentlich nicht mehr wiederzuerkennen. Sehr sehr touristisch. Um dem zu entgehen machte ich mich auf eine Wanderung von der 1.830 m hoch gelegenen Stadt zum 2.660 m hoch gelegenen "Casa del Arbol", dem berühmten Baumhaus in der Nähe von Banos. Die Tour führte über den "Mirodor de la Virgin" steil hoch auf schmalem Grat, oft direkt am über hundert Meter tiefem Abgrund entlang. Nach 1,75 Stunden war ich oben und begutachtete das Baumhaus und das besondere an diesem Ort, die Schaukeln über den Abgrund. Dann ging es wieder in 2,25 Stunden den Berg über die Strasse und kleine Wege zurück. Auf dem Rückweg konnte man den Husky im Hof des Hotels Cedro stehen sehen.

Am "Midad del Mundo", dem Mittelpunkt der Erde, wie es die Ekuadorianer nennen, besser aber, am Äquator in Ekuador. Vom Denkmal hat man auch einen guten Blick auf die Vulkane Nanagal und Chespi

Auf der Fahrt nach Ibarra hatte man einen sehr guten Blick auf den Vulkan Imbabura. Die Finca Sommerwind von Patrizia und Hans liegt an der Lagune Yahuarcocha neben einer Rennstrecke, die jeoch selten wirklich in Betrieb ist. In der Finca kann man immer wieder sehr schöne Vögel bewundern. Von der Lagune führt ein sehr steiler Weg den Berg ca. 370 Meter hoch. Von dort hat man einen tollen Ausblick auf die Lagune und Ibarra. Der Rundweg dauert ca. 2 Stunden.  Auf einer Wanderung um die Lagune Yahuarcocha (ca. 10 km) konnte man die Spiegelungen des Sees und die dort brütenden Reiher sehen und man kommt auch direkt an der Rennstrecke vorbei.

Ungefähr 40 km entfernt von der Finca Sommerwind liegt der Vulkankrater Cuicocha. Die Wanderung um den See dauerte 4 1/4 Stunden und man läuft von 3.100 Meter auf den höchsten Punkt in 3.500 Meter hoch. Doch durch den auf und ab führenden Weg sind insgesamt über 550 Meter Höhe zu überwinden. Das Blau des Wassers und die im See liegenden Inseln animieren einen, immer wieder neue Bilder und Videos zu machen :-)

Einen weiteren Ausflug von der Finca Sommerwind machte ich zu der in der Nähe von Otavaöa gelegenen Laguna de Mojanda in 3.700 m Höhe. Von dort startete ich die Besteigung des Vulkans Fuya Fuya (4.270 m). Hin und zurück dauerte ca. 2 Stunden. Man hatte von dort auch einen tollen Blick auf den schneebedeckten Vulkan Cayambe (5.790 m) 

Von der Finca Sommerwind fuhr ich zum Meer, zum Pazifik. Das Hotel Playa Escondida hat einen Campingbereich, liegt wunderschön an einem kleinen Strand und hat einzelne Häuser, die gemietet werden können. Die Dusche und die Toilette sind naturnah, das Waschbecken schön gefliest und mit Muscheln bestückt. Dann war Ebbe und ich ging weiter raus, machte dann das Vorletzte Bild und wollte einen Priel durchwaten. Doch ein riesiger Schmerz fuhr in meinen Fuss. als ob hunderte glühende Stecknadeln in mein Fleisch getrieben wurden. Zum Glück hatte ich meine Grocs an, so daß zumindest die Fußsohe nichts abbekam und ich noch einigermaßen gut mit wahnsinnigen Schmerzen zurück zum Husky laufen konnte. Dort hielt ich meinen Fuß unter das danebenliegende Waschbecken mit Süßwasser. Ein Fehler, das führte dazu, dass noch mehr Nesselzellen sich entleerten. Aus Australien wusste ich, dass dort überall Essig am Strand ist, damit bei Würfelquallenberührung dies sofort angewendet werden konnte. Also machte ich mir einen Essigwickel um den Fuss. 2 Stunden später lies der Schmerz langsam nach und nach 5 Stunden war er komplett weg. Nur mein Fuss hat heute noch Narben der Tentikel der Qualle.

Da es am Playa Escondida sehr viele Moskitos und andere Stechfliegen gab, fuhr ich nach 2 Nächten weiter nach San Clemente an den Strand. Dort konnte man viele Pelikane und Fregattvögel sehen. Und es gab einen tollen Sonnenuntergang. 

Das nächste Ziel war die Laguna Quilotoa, ein Vulkankratersee in 3.515 m Höhe. Ich übernachtete dort 3 Nächte am zentralen Parkplatz des Ortes Quilotoa. Von dort machte ich am ersten Tag eine Wanderung um die Lagune in knapp 4 Stunden, immer am Grat entlang, auf einer Höhe von 3.710 bis 3.930 Meter. Durch den immer auf und ab führenden Pfad waren es insgesamt fast 600 Höhenmeter. Wie jeden Tag gab es am Abend erst Nebel und dann Regen. Am zweiten Tag wanderte ich die 370 Meter runter zur Lagune, es dauerte insgesamt 2 Stunden auf und ab.

Von der Laguna Quilotoa ging es weiter direkt nach Tababela, denn Christine kam wieder von Deutschland zurück. Ich lies zuerst das Fahrzeug und den Motorraum reinigen und die Bettwäsche waschen. Dann ging es zum Flughafen und wo Christine pünktlich ankam. Wir verbrachten noch einige Stunden auf dem Campingplatz und schaukelten dort über der Schlucht.

Ich hatte in der Finca Sommerwind Stefan getroffen, den Besitzer einer Brauerei mit Biergarten in einem Vorort von Quito. Wir fuhren dorthin und genossen mal wieder selbst gebrautes Bier nach deutschem Rezept und Wiener Schnitzel. Wir konnten ohne Probleme Bier trinken, denn wir konnten direkt am Paramo Biergarten übernachten. Am nächsten Tag fuhren wir zur Therme Papallacta und genossen das warme Wasser.

Auf der Weiterfahrt ging es von 3.200 m Höhe runter auf 800 m im erweiterten Amazonabecken. Doch es regnete die ganze Zeit und wir entschlossen uns wieder rauf nach Banos zu fahren. Vor Banos machten wir eine  Tour mit einer kleinen offenen Seilbahn zu einem Wasserfall und fuhren dann zum 800 m über Banos gelegenen Casa del Arbol, dem Baumhaus. Leider hatten wir nicht den auf dem Bild dargestellten Blick auf den Vulkan Turungarua, sondern sahen nur Wolken und Nebel. Trotzdem genossen wir das Schaukeln über dem Abgrund und andere Aktivitäten. Dort gab es auch unterschiedliche Flter in diversen Größen und einige Kolibris. Nach der Übernachtung auf dem Parkplatz vom Casa del Arbol führen wir zu einer riesigen Schaukel mit 70 m, doch wir trauten uns nicht :-(. Auf der Runterfahrt liesen die Bremsen nach und wir ließen daraufhin in einer Werkstatt die Bremsflüssigkeit wechseln.

Danach fuhren wir zum Hotel Cedro in Banos, wo man im Hof stehen kann. Gleich in der Nähe ist auch der Wassserfall Virgin. Nach einer Stadtbesichtigung machten wir eine Bustour zu weiteren Sehenswürdigkeiten, wo zum einen man sich über Schluchten gleiten lassen konnte und zum anderen an Wasserfällen hautnah drankam. Wirklich beeindruckend.

Auf der Weiterfahrt Richtung Norden machten wir Halt an einer weiteren Äquator Touristenattraktion, "In der Mitte der Welt - die Sonnenuhr am Äquator". Danach ging es nach Otavalo, wo wir den großen Markt besuchten und Mitbringsel für zu Hause kauften.

Wir fuhren zur Finca Sommerwind bei Ibarra, wo ich im Januar schon war. Da am nächsten Tag die "verrückte Tour mit Hans" angeboten wurde, buchten wir diese auch gleich mit und fuhren zusammen mit anderen zuerst zur Küste nach Las Penas. Unterwegs besichtigten wir eine Kaffeefarm und sprangen dann in den Pool. Nach einem tollen Abendesssen fuhren wir am nächsten Tag mit dem Boot in das "Schmugglergebiet", dem Grenzgebiet zwischen Ekuador und Kolumbien. Wir besuchten mehrere Orte und der Höhepunkt war die Bootsfahrt durch das Gebiet mit den höchsten Mangroven der Welt, die bis zu 18 m hoch werden.

Auf der Rückfahrt nach Ibarra Stand ein ganz besonderes Ereignis auf dem Plan. Wir machten eine Zugfahrt durch den Dschungel. Diese Fahrt wird in keinem Touristenprogramm angeboten, es ist eine Spezialität der Tour mit Hans. Diese Fahrt wird noch lange in unserer Erinnerung bleiben.

Kurz vor der Grenze nach Kolumbien liegt Tulcan, und die Stadt hat etwas ganz besonderes zu Bieten, den Cemeterio, den Friedhof. Dort werden Figuren in Hecken geschnitten und gepflegt. So etwas hatten wir in der Art vorher noch nicht gesehen. 

In Ekuador sind wir 4.547 km gefahren, in den Anden, an der Küste und sehr viel gewandert.