Bolivien

Wir sind am 9.11.2018 von La Quiaca, Argentinien über die Grenze nach Villazon/Bolivien gefahren.  Kurz nach der Grenze kam schon die erste Straßensperre und man musste "Wegezoll" bezahlen. Ist ganz üblich in Bolivien. Wir übernachteten am Rande eines Flussbetts kurz vor Tupiza und fuhren dann weiter nach Uyuni, zuerst mal zum dortigen "Friedhof der Züge". Viele viele Loks und Wägen und anderes steht dort und rostet in der trockenen Luft langsam vor sich hin. Wir übernachteten auch direkt dort.

Am nächsten Tag fuhren wir in den Salar de Uyuni, dem größten Salzsee der Welt in 3.660 m Höhe. Wir fuhren zuerst zum Denkmal der Rallye Dakar 2016, dann quer durch den Salar, hielten und übernachteten bei der Isla Pescado, dann weiter zur Isla Inka Huasi mit seinen tollen Kakteen. Auch wir machten diese "gestellten" Aufnahmen, hatten einfach Spaß. Die zweite Übernachtung, wieder mit tollem Sonnenuntergang und fantastischem Sternenhimmel machten wir mitten im Salar. Man hört dort außer dem Wind überhaupt keine Geräusche. Ein Nachteil hat die Fahrt im Salar, der ganze Husky war mit einer mehr oder weniger dicken Salzschicht überzogen.

 

In Uyuni fuhren wir zuerst mal zum Autowaschen um das Salz des Salars zu entfernen und besichtigten die Stadt. Uyuni hat einen großen Güterbahnhof und die Gleise führen mitten durch die Stadt. Am Abend aßen wir im Restaurant Lithium zu Abend, mal wieder Lama. Wir hatten uns nach langer Diskussion entschieden, doch die Lagunen Route zu machen, ein Highlight in Bolivien. Doch nicht mit dem Husky, denn diese 600 km wollten wir ihm zumuten, sondern auf einer 2-Tages-Tour mit einem Geländefahrzeug und Fahrer, das wir über ein Reisebüro buchten. Wir übernachteten direkt vor dem Reisebüro, denn am nächsten Morgen um 8 Uhr ging es los.

Die Lagunen Route, ein lange gehegter Traum geht in Erfüllung. 600 km, davon 450 km auf schwierigem Terrain mit viel Wellblech, tiefem Sand und steilen Auf- und Abfahrten. Die Sehenswürdigkeiten auf dem ersten Bild und auch weitere waren unser Ziel für die nächsten beiden Tage. Unser Fahrer hieß Carlos und er brachte uns sicher durch die Schwierigkeiten des Geländes. 

Unser erster Stop war in San Cristobal, wo wir die dortige Salzkirche von außen besichtigten, dann bogen wir ab auf die Route Richtung Laguna Colorado. Am Condor-Felsen machten wir ein paar Foto- und Videoaufnahmen und bald gab es Mittagessen, das der Fahrer am Fahrzeug zubereitete. Dann kamen die ersten Lagunen, und neben einem Vogel mit komisch gebogenem Schnabel der erste Flamingo. Und dann, an der nächsten Lagune namens Onda, tausende. Wunderbar ...

Durch tiefen Sand ging es weiter zum Arbol de Desierto, dem Baum in der Wüste, aber aus Stein. Das letzte, aber auch spektakulärste Highlight an diesem ersten Tag war die Lagune Colorado. Man konnte sich nicht satt sehen an den vielen Farben der Lagune und viel zu schnell mussten wir wieder aufbrechen zu unserem Übernachtungsplatz in 4.350 m Höhe, in dem wir zu Zweit im Sechsbettzimmer nach dem wirklich guten Abendessen schliefen. Am nächsten Morgen war um 4:30 Abfahrt. Es waren -3° Celsius, bitter kalt. Das erste Ziel waren ein Geysirfeld, das wir nach einem Pass von 4.958 m Höhe erreichten. Nach dem Sonnenaufgang fuhren wir zu einer Therme. Wir genossen in der strengen Kälte das 40° warme Wasser. Dann ging es weiter auf harter Piste zum südlichsten Ziel, die Nahe an der Grenze zu Chile liegende Laguna Verde mit ihrem sie überragenden Vulkan Licancabur mit 5.920 m Höhe. Christine ließ es sich natürlich nicht nehmen ein weiteres Steinmännchen zu bauen :-)

Dann ging es wieder zurück Richtung Norden und hatten unser Mittagessen in Villa Mar. Bis das Essen fertig war liefen wir im Ort herum und fotografierten Lamas und die Häuser und Menschen. Das Essen war wieder sehr gut :-)

Dann fuhren wir am Kamel-Felsen vorbei und an den Steinfelsen von Little Italy. Kurz vor der Ankunft in Uyuni trafen wir noch dieses Nandu-Familie.

La Paz - Mallasa, Valle de Luna, Yungas (Death Road)

Wir kamen am Samstag in Mallasa bei La Paz im Campingbereich vom Oberland Hotel an und waren die einzigen, doch bis Dienstag war der Campingbereich voll. 

500 Meter vom Oberland Hotel entfernt befindet sich das Valle de Luna, das Mondtal. Ein Rundwanderweg führt da hindurch. Danach hatten wir einen gemütlichen Nachmittag mit Ursula und Robert.

Am nächsten Morgen nahmen wir den Wohnaufbau des Husky´s ab, denn wir fuhren zu der Yungas, der Todesstrasse, und die war so leichter zu befahren. Die normale Straße führte über den 4.470 m hohen La Cumbre Pass. Doch hinter dem Pass wurde das Wetter immer schlechter, Nebel und Regen kamen auf und die Sichtweite vreduzierte sich auf manchmal unter 20 m. So blieb dann nur noch das Foto von dem Beginn der Todesstrasse, ein Weiterfahren bei diesen Bedingungen war einfach nicht sinnvoll.

 

La Paz - Citytour

Wir hatten mit Gert, einem Deutschen, der seit 37 Jahren in La Paz wohnt, eine Städtetour abgesprochen. Begleitet haben uns noch Ursula und Robert aus der Schweiz. La Paz hat 8 Gondel-Linien, 3 weitere sind gerade im Bau. Dies macht die Besichtigung verschiedener Stadtteile einfacher.

Unser Weg führte zuerst über die Stadt La Paz hinweg zur oben gelegenen Stadt El Alto und dort zu einem Ausblick. Es war toll, La Paz in seiner ganzen Größe unter sich zu sehen. Mit dem Taxi ging es weiter zum lokalen Hexenmarkt, wo neben diversen "Heilmaterialien" auch Lama-Föten zu kafen sind. Lama-Föten haben eine besondere Bedeutung in Bolivien und kein Haus wird gebaut, ohne dass eines davon beim Bau unter dem Haus zeremoniell "bestattet" wird. Wir kamen auch an den Schamanen-Häusern vorbei. Diese Heil- und Fruchtbarkeitszeremonien werden auch teilweise direkt auf der Straße durchgeführt.  Wir aßen in einer Straßengarküche und fuhren dann mit einer Gondel wieder nach La Paz. Dabei überquerten wir auch den riesigen Zentralfriedhof. In der Stadt besichtigten wir die Straßen und Gäßchen und Christine ließ sich Zöpfe flechten und die Lokale Kleidung anziehen. Auf dem Weg zum Hauptplatz von La Paz ließen wir uns Bunuelos schmecken, so eine Art Langos. Das Regierungshochhaus von Präsident Evo Morales überragt die große Kathedrale bei weitem. Das Parlamentsgebäude zeigt die Uhr gegen den Uhrzeigersinn :-). Die Tauben werden auf dem Platz gefüttert und Kinder belustigen sich an ihnen. Gegen Abend mussten wir leider aufgrund einsetzendem Regen bald wieder mit dem Taxi zu unserem Campingbereich zurück. Doch am nächsten Tag war das Wetter besser, Wir fuhren mit dem taxi zur nächsten Seilbahn, La Paz hat 8 in Betrieb befindliche Seilbahnen und 3 weitere sind im Bau.  Von El Alto hat man auch am Abend einen tollen Blick auf La Paz.

Auf der Weiterfahrt nach Tiwanaku mussten wir erst mal wieder durh La Paz und El Alto, der Verkehr war wie immer anstrengend. Tiwanaku ist ein Ort mit Überresten aus der vorkolumbianischen Zeit, die größte Bedeutung hatte das Gebiet zwischen 500 vor Christus bis 1.000 nach Christus. Der Ort selbst hat einen schönen Ortskern und es fand gerade die "Feier" nach einer Beerdigung statt. Die Ruinen sind nicht mehr sehr gut erhalten, viele der Steine wurden für moderne Gebäude verwendet. Beeindruckend sind die riesengroßen Steine, die von entfernten Orten hierher gebracht und behauen worden sind.

Weier ging es nach Copocabana. Auf dem Weg dorthin mussten wir auf die Lama-Herde warten und dann ging es wieder mit der Fähre, oder wie man das nennen mag, auf die Halbinsel. Diese Überfahrt, jetzt schon zum dritten Mal, ist immer wieder interessant.

In Copycabana gingen wir wieder zum Hostel Sinchi Wayra, in dem wir letztes Jahr schon im Hof standen. Es hatte sich etwas geändert: Es gab heiße Dusche, mittels eines Kanisters, in dem heißes Wasser war, und einer perforierten Cola-Flasche :-). Die Elektrik hat sich noch nicht geändert. Nach einem schönen Abend ging es dann am Sonntag zur Segnung. Und zwar zur Segnung des Huskeys :-). In Copacabana werden Autos gesegnet und wir nahmen die Gelegenheit wahr, diese Prozedur auch mal mitzumachen, einfaxch aus Interesse, nicht aus Glaubensgründen. Für die Bolivianer hat diese Segnung doch noch eine andere Bedeutung, und zwar als Ersatz des Versichrungsschutzes, den sich viele nicht leisten können und deshalb ohne Versicherung fahren. Die ganze Prozedur war äußerst interessant und nach dem Schmücken des Hushys und der Segnung durch den Padre wurde noch mit Sekt, Wein und Bier der Husky begossen :-).

Am nächsten Tag machten wir noch eine Wanderung auf den "Hausberg" von Copacabana, es ging 230 m hoch von 3.810 auf 4.040 m. 

In Bolivien sind wir 1.843 km gefahren, von der Grenze Argentiniens nach Uyuni und zum Salar, dann zu den Lagunen und weiter nach La Paz. Nach Tiwanaku und Copacabana hing es nach Peru.

Hier noch das Höhenprofil der Fahrten in Bolivien, vom tiefsten Punkt in 2.750 m bis zum höchsten mit 4.660 m: